Jury-Begründung
Prädikat besonders wertvoll
Schon viele High-school-Komödien haben am Girlie- und Blondie-Klischee zu kratzen versucht, sich aber letzten Endes immer wieder als verlogene Filmmärchen erwiesen, die die Klischees nur bestätigten. „Natürlich blond“ macht schon in seinen geradezu unerträglichen Anfangsszenen klar, daß die Satire ernst gemeint ist. Der an Schlimmes gewohnte Zuschauer mag zwar mitunter befürchten, daß der Film seinen Biß verliert und an Klischees erstickt. Das tut er aber bis hin zu den ironischen Schlußtexten nicht. Die Persiflage gelingt dank eines sorgfältig geschriebenen Drehbuchs, das die Handlung logisch und in sich stimmig durchführt. Die Wandlung und Selbstverwirklichung der Protagonistin erfolgt unmerklich und wirkt dadurch glaubhaft. Sie hat schließlich Erfolg nicht durch ein märchenhaftes Filmwunder, sondern deshalb, weil sie auf ihre eigenen Werte und Fähigkeiten setzt. Dadurch vermag dieser hervorragende Unterhaltungsfilm bei seiner Girlie-Zielgruppe nicht nur Vergnügen hervorrufen, sondern auch zum Nachdenken anregen. Und das ist mehr, als man von einer Komödie üblicherweise erwarten kann.