Nach der Liebe

Kinostart: 22.07.93
1992
Filmplakat: Nach der Liebe

Kurzbeschreibung

Verwickelter, komplizierter Liebesreigen zwischen verheirateten Paaren, die "fremdgehen", aber dennoch ihre ursprüngliche Beziehung nicht aufgeben.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Drama; Spielfilm; Romanze
Regie:Diane Kurys
Darsteller:Isabelle Huppert; Bernard Giraudeau; Hippolyte Girardot
Drehbuch:Diane Kurys; Antoine Lacomblez
Kamera:Fabio Conversi
Schnitt:Hervé Schneid
Musik:Yves Simon
Länge:105 Minuten
Kinostart:22.07.1993
Verleih:Concorde
Produktion: Alexandre Films, Paris, Alexandre Films; Canal+; Prodève; TF1 Films Production
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Der Bewertungsausschuss würdigt einen zum Nachdenken reizenden, perfekt gemachten gesellschaftskritischen Film, bei dem Drehbuch, Musik, Kamera und die Darsteller überzeugen.

In der Diskussion wir an “Reigen“ erinnert, so daß offen bleibt, ob der Titel statt “nach der Liebe“ nicht auch “ohne die Liebe“ oder “vor der Liebe“ heißen könnte. Natürlich ist es ein Kreis schöpferischer Menschen, der in einer abgehobenen Welt lebt und beim Zuschauer manchmal den Verdacht erweckt, daß man nicht nur Pompeji besuchen und sich dort lieben kann, sondern daß auch ein alles verschütternder Ascheausbruch auch wieder unmittelbar bevorsteht.

Die Frage, ob dieser Film pessimistisch, ob er zynisch ist, wird in der Beratung unterschiedlich beantwortet und damit auch die Frage, ob er eigentlich wirklich Komödie ist.
Die Schlüsselfrage hierfür ist, ob die Männer eigentlich leiden oder nicht. Die Mehrheit des Ausschusses empfindet, daß es solche Männer gibt, die nicht leiden können und ihre kaum vorhandenen Gefühle, aber dadurch stärkeren Triebe jedem herbeieilenden Rock anhängen.
Für eine Minderheit ist es jedoch auch eine Schwäche dieses Films, daß er eigentlich nur die Gefühle und die Entwicklungen der Frauen aufzeigt, während die Männerrollen starr und schematisch bleiben. Nur weil sie so geführt werden, können sie den Frauen Schmerzen bereiten und als Bigamisten auftreten.
Zwar mögen nicht viele Zuschauerinnen und Zuschauer zur abgehobenen Gesellschaftsschicht der Architekten und Autorinnen gehören, jedoch sind die Situationen, die dieser Film zeichnet, oft im Alltag und im eigenen Umfeld zu finden. Gerade deshalb regt dieser Film zum Nachdenken und zum Gespräch an.