My Beautiful Country - Die Brücke am Ibar

Kinostart: 12.12.13
2012
Filmplakat: My Beautiful Country - Die Brücke am Ibar

FBW-Pressetext

Ende der 90er Jahre ist der Kosovo-Konflikt zwischen Serben und Albanern auf seinem Höhepunkt. Besonders drastisch erleben dies die Einwohner eines Dorfes, welches direkt am Grenzfluss Ibar liegt. Als sich der Albaner Ramiz, schwer verwundet und auf der Flucht, in das Haus der Serbin Danica flüchtet, reagiert diese zunächst abweisend. Doch trotz aller offensichtlichen Gegensätze beginnen die beiden langsam, Gefühle füreinander zu entwickeln. Doch kann eine solche Bindung angesichts des anhaltenden Hasses zwischen beiden Bevölkerungsgruppen Bestand haben? Mit dem Kosovo-Konflikt hat sich Regisseurin Michaela Kezele ein gewagtes Thema für ihr Langfilmdebüt ausgesucht. Umso bemerkenswerter, wie sie diese Herausforderung meistert. MY BEAUTIFUL COUNTRY ist im Kern eine tragische Liebesgeschichte. Die Struktur des Films ermöglicht es jedoch darüber hinaus, den Alltag und die Probleme der Menschen in einem solchen Krisengebiet zu erzählen. Der Film nimmt sich ebenfalls viel Zeit für seine Nebenfiguren und ihre Geschichten, die manchmal rührend, manchmal bedrückend, vor allem aber authentisch sind. Mit ihrem Film zeigt die Regisseurin, wie sehr der Krieg eine Gesellschaft und deren moralische Werte erschüttert. Zugleich aber betont Michaela Kezele, dass Liebe allen Grenzen und Hindernissen zum Trotz ihren Weg findet. Ein ergreifendes und aufrüttelndes Erstlingswerk.

Filminfos

Gattung:Drama; Spielfilm
Regie:Michaela Kezele
Darsteller:Zrinka Cvitesic; Misel Maticevic; Andrija Nikcevic; Milos Mesarovic; Danica Ristovski; Slavko Stimac
Drehbuch:Michaela Kezele
Kamera:Felix Novo de Olivera
Schnitt:Andre Bendocchi-Alves; Stine Sonne Munch
Musik:Gerd Baumann; Gregor Hübner
Weblinks:;
Länge:87 Minuten
Kinostart:12.12.2013
Verleih:Movienet
Produktion: sperl productions gmbh
FSK:12
Förderer:BKM; FFF Bayern; KJDF

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Der Krieg im Kosovo im Jahre 1999. Der Fluss Ibar trennt eine kleine Stadt in einen albanischen und einen serbischen Teil. Unversöhnlich scheinen die Konflikte zwischen den beiden ethnischen Gruppen, obwohl es ohne ein Miteinander keine Zukunft geben wird.
Und tief haben sich die Wunden des Krieges in den Menschen der Region eingeschrieben. Die junge serbische Witwe Danica betrauert noch ganz frisch den Tod ihres gefallenen Mannes, ihre Kinder leiden unter dem Verlust des Vaters, wobei der jüngste Sohn Danilo nicht mehr zu sprechen vermag. Ausgerechnet das Haus dieser Familie wird zum rettenden Hort des schwer verwundeten UCK-Soldaten Ramirez. Gegen alle Vernunft, aber in einem eindrucksvollen Akt der Menschlichkeit über alle Feindesgrenzen hinweg, pflegt Danica den Soldaten gesund, wobei die beiden sich immer näher kommen. Das Drama nimmt so seinen schicksalsträchtigen Verlauf.
Regisseurin und Drehbuchautorin Michaela Kezele gelang unter Verzicht auf spekulative Kriegsszenen eine berührende, emotionale Botschaft an die Welt, den Blick von ihrem leidgeprüften Heimatland nicht abzuwenden. Dies in einer Zeit, in der der Kosovo scheinbar aus dem Bewusstsein der Welt verschwunden ist und andere Krisen- und Kriegsgebiete die Medien beschäftigen. Es ist eine stimmige Geschichte, welche vom Leid und Schmerz der unschuldigen Betroffenen auf leise und unaufdringliche Weise erzählt. Es ist aber auch eine berührende Liebesgeschichte, die zeigt, wie eng Liebe und Hass beieinander liegen können und wie verhängnisvoll und absurd das Schicksal zuzuschlagen vermag.
Eine Geschichte, die aufgrund ihrer Authentizität unter die Haut geht, was auch dem großartigen Cast, an dessen Spitze Zrinka Cvitesic und Misel Maticevic, zu verdanken ist.
Eine hervorragende Kamera und Lichtarbeit sowie die angemessene musikalische Begleitung sind weitere herauszuhebende handwerkliche Qualitäten bei diesem für ein Debüt erstaunlich sicher inszenierten Film.