Milk

Kinostart: 19.02.09
VÖ-Datum: 06.08.09
2008
Filmplakat: Milk

FBW-Pressetext

Kultregisseur Gus van Sant entwirft eine Zeitreise auf den Spuren des ermordeten Politikers und Schwulenrechtlers Harvey Milk, der es 1977 in San Francisco als erster bekennender Homosexueller in das Amt eines Stadtrates schaffte. Eine filmische Biografie wie ein politisches Statement, das sich ohne freimütige Spekulationen dicht an die historischen Fakten hält und sich auf die politisch aktiven Jahre dieses engagierten und faszinierenden Mannes konzentriert. Dokumentarisches Foto- und Filmmaterial, gut gewählte Schauspieler und sorgfältig ausgestattete Settings schaffen einen authentischen Einblick in ein angespanntes sozialpolitisches Klima, bei dem erschreckenderweise auch immer noch Parallelen zur Gegenwart offenbar werden.

Filminfos

Kategorie:Arthouse
Gattung:Drama; Spielfilm
Regie:Gus van Sant
Darsteller:Sean Penn; James Franco; Josh Brolin; Emilie Hirsch
Drehbuch:Dustin Lance Black
Weblinks:; ;
Länge:129 Minuten
Kinostart:19.02.2009
VÖ-Datum:06.08.2009
Verleih:Constantin Film Verleih GmbH
Produktion: Focus Features, Axon Films, Groundswell Production, Jinks/Cohen Company Production
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Die FBW-Jury hat dem Film mit 3:2 Stimmen das Prädikat wertvoll erteilt.

Man merkt es dem Film an, wie sehr Regisseur Gus van Sant der Ikone der US-amerikanischen Schwulenbewegung Harvey Milk mit diesem Film gerecht werden will. Konventionell und sehr detailliert erzählt er von dessen Aufstieg zum ersten sich öffentlich zu seiner Homosexualität bekennenden Inhaber eines öffentlichen Amtes in den USA. Beginnend mit seinem 40. Geburtstag, an dem er in New York seinen langjährigen Freund Scott Smith kennenlernt, folgt der Film dem Umzug der beiden nach San Francisco, wo Milk sich immer mehr zu einem Aktivisten für die Bürgerrechte der Schwulen entwickelt.

Indem das Biopic diese Karriere genau beschreibt, liefert es auch ein genaues Portrait der Schwulenbewegung in den mittsiebziger Jahren. Sean Penn vermeidet in seiner Darstellung jede Heroisierung dieses Menschen. Er spielt Harvey Milk als einen erstaunlich durchschnittlichen Menschen, mit einem leidenschaftlichen Drang, die gesellschaftliche Position der Homosexuellen zu verbessern.

Van Sant verzichtet auf erzählerische Zuspitzungen und auch das tödliche Attentat auf Milk wird nicht im geringsten im Stil eines Thrillers dramatisiert. Da der Film offensichtlich auf den Aussagen von Zeitzeugen und dem Dokumentarfilm The Times of Harvey Milk beruht, vermeidet van Sant jede Spekulation.So bleibt einiges, wie zum Beispiel die genauen Motive des Attentäters Dan White, im Dunkeln.

Ein politisch wichtiger Film, der natürlich auch von den heutigen Verhältnissen in den USA erzählt, und so auch als ein Abgesang auf die Bush-Ära gelesen werden kann.

Als Jurymitglieder haben mitgewirkt:
Dr. Elke Baur, Claudia Dillmann, Sarah Duve, Wilfried Hippen, Joachim Kurz

Wiesbaden, den 3. Februar 2009

Im Entwurf gezeichnet: Für die Richtigkeit:



Wilfried Hippen Bettina Buchler
Vorsitz Filmbewertungsstelle Wiesbaden