mi amor Havanna

Kinostart: 29.06.00
1999
Filmplakat: mi amor Havanna

Kurzbeschreibung

Hommage an das von Verfall und Armut geprägte Havanna, an die
Liebe und die altersschwachen (sowjetischen) TV-Geräte, die
wichtig sind, um die täglichen Telenovelas (Soaps) verfolgen zu
können.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Dokumentarfilm
Regie:Uli Gaulke
Weblinks:;
Länge:82 Minuten
Kinostart:29.06.2000
Verleih:Salzgeber
Produktion: Flying Moon Filmproduktion GmbH, Flying Moon Filmproduktion; Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf"; ORB; Studio Babelsberg Independents;
FSK:0

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Die Bildmotive sind nicht originell, der Ausgangspunkt des Films
ist es jedoch: Als in Kuba eine neue Serie mit "Telenovelas", das
Equivalent unserer Soap-Opera, im Fernsehen gestartet wird,
nützen dies die Filmemacher aus Deutschland, um einen Blick in
kubanische Wohnungen zu werfen und ihre Bewohner nach eigenen
Erfahrungen im Alltag und in ihren zwischenmenschlichen
Beziehungen zu befragen. Oftmals zeigen diese Blicke hinter die
"Kulissen" des kubanischen Alltags einen Kampf mit dem Objekt,
sprich in diesem Fall mit dem Fernsehapparat, der in vielen
Fällen kaum mehr seinen "Dienst" verrichten kann und dazu führt,
daß der Beruf des Fernsehtechnikers sehr begehrt ist.

Einmal mehr wird der marode Charme Havannas, werden
halbverfallene Häuser, die bröckeligen Fassaden, die verwaschenen
Häuserfarben dieser für Deutsche immer wieder faszinierenden
Stadt von der Kamera eingefangen. Dazu erklingen kubanische
Rhythmen, aber auch Liebesschnulzen, die die Dramatik der
Telenovelas unterstreichen. Das Geschehen im Fernsehen wird mit
dem kubanischen Alltag konfrontiert, der unter dem Strich trotz
seiner romantischen Faszination als eher trist erscheint - und
das trotz der so oft in Bildern festgehaltenen Lebenslust der
Bewohner von Havanna.



















Der Film zeigt zwar eine recht breite Skala an Gefühlen, hat auch
schöne Momentaufnahmen und geht mit seinen Figuren, die den
Filmemachern offen ihr Leben vorführen, fast zärtlich um, doch
mangelt es insgesamt an einer dokumentarisch dichten Struktur. Zu
oft wirken die Dialoge und die eingestreuten Szenen aus dem Leben
der Protagonisten beliebig und banal.