Maleficent - Die dunkle Fee

Kinostart: 29.05.14
VÖ-Datum: 02.10.14
2014
Filmplakat: Maleficent - Die dunkle Fee

FBW-Pressetext

Es war einmal eine wunderschöne Prinzessin, die am Tag ihrer Geburt von einer bösen Fee mit einem Fluch belegt wurde. Vor ihrem 16. Geburtstag werde sie sich an einer Spindel stechen und in einen hundertjährigen Schlaf fallen. So beginnt es, das Märchen vom „Dornröschen“. Doch was, wenn alles ganz anders war? Jedes Märchen dreht sich um den ewigen Kampf Gut gegen Böse. Der neue Film aus dem Hause Disney geht ein außergewöhnliches Wagnis ein: Er erzählt einen Märchenklassiker neu, aus der Perspektive der vermeintlich bösen dunklen Fee Maleficent. Als diese eine junge Fee war, verliebte sie sich in den Menschenjungen Stefan, der sie jedoch verriet, um König zu werden. Verbittert zog sich Maleficent in das Land der Moore zurück und schwor kaltblütig Rache. Als Stefan und seiner Frau die kleine Aurora geboren wird, scheint der Moment der Vergeltung gekommen. Doch mit einem hat Maleficent nicht gerechnet: dass dieses kleine Wesen ihr Herz berührt. Mit epochaler Wucht und einem perfekten Mix aus Realfilm und digitaler Animation inszeniert Robert Stromberg die Neufassung eines traditionellen Volksmärchens. Dabei lässt sich der Film Zeit, den Zuschauer in die Welt der Menschen und Elfen einzuführen, in der anfangs noch Licht und Farben dominieren und die nach und nach in ein Reich der Düsternis und Rätsel verwandelt wird. Herrscherin dieser Welt ist Maleficent, die Angelina Jolie mit eindrücklicher Ambivalenz verkörpert. Ihre Erscheinung als emanzipierte Heldin ist imposant und furchteinflößend zugleich, ihr Gesicht eine kühle Maske aus Eis und Stein. Ihr aber dabei zuzusehen, wie ihr Zynismus und ihre abgebrühte Haltung der Liebe eines Kindes nicht lange Stand halten können, ist für den Zuschauer unterhaltsam und tief berührend. An Details mangelt es dem digitalen Spektakel nicht, auf der Leinwand entsteht eine faszinierend lebendige Welt voller fantastischer Wesen und Ereignisse. MALEFICENT ist die gelungene und überwältigende Neuinterpretation eines Klassikers, die das Neue einfügt und sich vor dem Alten verbeugt. Und die zeigt, dass Gut und Böse keine unumstößlichen Fixpunkte sind. Auch im Märchen nicht.

Filminfos

Gattung:Spielfilm; Fantasy
Regie:Robert Stromberg
Darsteller:Angelina Jolie; Sharlto Copley; Elle Fanning; Sam Riley; Imelda Staunton; Juno Temple; Lesley Manville; Kenneth Cranham; Brenton Thwaites
Drehbuch:Linda Woolverton
Buchvorlage:Charles Perrault
Kamera:Dean Semler
Schnitt:Chris Lebenzon; Richard Pearson
Musik:James Newton
Weblinks:filmsortiment.de;
Länge:96 Minuten
Kinostart:29.05.2014
VÖ-Datum:02.10.2014
Verleih:Walt Disney
Produktion: Roth Films
FSK:6
BD EAN-Nummer:8717418435875
DVD EAN-Nummer:8717418435707
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Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Jede Neuverfilmung eines berühmten Klassikers ist ein großes Wagnis. Dies gilt auch für einen der beliebtesten Disney- Märchenverfilmungen DORNRÖSCHEN (Sleeping Beauty). Eine dem Vorbild inhaltlich kongruente und lediglich im Design und den technischen Möglichkeiten von heute neue Gestaltung hätte vermutlich nur fehlschlagen können und die Enttäuschung der Zuschauer zur Folge gehabt. So lobt die Jury die Disney-Studios und das Team von MALEFICENT für seinen Mut, inhaltlich die bekannte Geschichte mit einem gelungenen originellen Drehbuch weitgehend auf den Kopf gestellt zu haben. Im Mittelpunkt ist nun eine gute Fee, welche ihre Heimat, das wunderbare Moorland, gegen die Habgier des davor liegenden Königreiches beschützt. Obwohl sie an die Macht und Beständigkeit von Liebe nicht glauben mag, lässt sie sich doch um dieses Gefühl betrügen. Sie wird verraten, was ihr Herz versteinern lässt. Aus Rachsucht belegt sie die Tochter des Königs mit dem legendären Fluch, sich noch vor dem 16. Geburtstag mit einer Spinnnadel zu stechen und im Anschluss in den ewigen Schlaf zu fallen.
So weit und so gut noch in etwa die alte Geschichte. Dass aber Maleficent, die Fee, im Verlauf der vielen Jahre dieses Kind ins Herz schließt und sie den Fluch wieder von ihm nehmen möchte, ist eine vollkommen neue Variante. Ein Faktum, das aber auch ihre Macht übersteigt. Dass der erlösende Kuss der ewigen Liebe dann nicht dem Prinzen vorbehalten bleibt, ist eine ebenso reizvolle Veränderung der Urgeschichte. Das gilt auch für die sechzehnjährige Dauerfehde mit dem König, die zu Schlachten mit dem Einsatz von Schauwerten digitaler Technik der Spitzenklasse führt und den Zuschauer überwältigt.
Einige Mitglieder der Jury vermissen gerade im Bereich der Bildgestaltung und seiner digitalen Möglichkeiten bei den diversen Kämpfen und auch der zweifelsohne phantasievoll gestalteten Moorlandschaft noch mehr innovative Abhebung von schon bekannten filmischen Vorgaben. Darstellerisch aber beeindruckt vor allem Angelina Jolie, welche offensichtlich mit Lust die verschiedenen charakterlichen Facetten einer Fee mit hellen und zugleich dunklen Seiten bestens zu zeigen vermag.