Madame Mallory und der Duft von Curry

Kinostart: 21.08.14
VÖ-Datum: 05.02.15
2014
Filmplakat: Madame Mallory und der Duft von Curry

FBW-Pressetext

Bereits als kleiner Junge probiert Hassan Kadam zusammen mit seiner Mutter in der Küche des Familienrestaurants neue Rezepte, Aromen und Gewürze aus. Als er erwachsen ist, steht für ihn fest: Er will und muss einfach Koch werden. Doch dann wird die Familie in Indien Opfer eines politischen Angriffs und Hassans Mutter stirbt. Die Kadams beschließen, in Europa neu anzufangen. Aufgrund einer Autopanne landen sie schließlich in einem kleinen südfranzösischen Dorf, wo Papa Kadam ein leerstehendes Haus erwirbt, welches er in das „beste indische Restaurant“ im Ort verwandeln möchte. Dass die Einheimischen der indischen Küche eher skeptisch gegenüberstehen, ist das kleinere Problem. Denn genau gegenüber gibt es ein Sterne-Restaurant, geführt von der rigiden und ehrgeizigen Madame Mallory. Und die ist entschlossen, den Kampf der französischen Haute Cuisine gegen den Duft von Curry aufzunehmen. Schon mit CHOCOLAT gelang Lasse Hallström eine überaus gekonnte filmische Aufbereitung kulinarischer Genüsse. Und auch mit dieser Romanverfilmung – nach der Vorlage von Richard C. Morais – schafft er es, die Aromen, Düfte und Gewürze, von denen die Rede ist, für den Zuschauer fast physisch greifbar auf die Leinwand zu bannen. In der Hauptrolle glänzt Helen Mirren, deren geschürzte Lippen und ein strenger Blick nicht über die Leidenschaft hinwegtäuschen können, die Madame Mallory für Essen und das Kochen empfindet. Als stolzes und manchmal stures indisches Familienoberhaupt, das sich mit Madame mehr als ein wortgewandtes Rededuell liefert, ist Om Puri genau die richtige Besetzung, ebenso wie Manish Dayal als junger leidenschaftlicher Koch Hassan. Das Setting im malerischen Dorf wirkt in seiner zauberhaften und farbenfrohen Gestaltung wie eine Theaterkulisse, in der sich die kleinen und großen Dramen dieses Culture Clashs abspielen. Doch auch vor unterschwelligen politischen Konflikten scheut der Film nicht zurück. Am Ende jedoch gewinnen das friedliche Miteinander der Kulturen und der Respekt voreinander. Und natürlich die Lust am guten Essen. MADAME MALLORY UND DER DUFT VON CURRY ist sinnliches Sommerkino, das auf der Zunge zergeht. Ein köstlicher Filmgenuss.

Filminfos

Gattung:Komödie; Spielfilm
Regie:Lasse Hallström
Darsteller:Helen Mirren; Om Puri; Manish Dayal; Charlotte Le Bon
Drehbuch:Steven Knight
Buchvorlage:Richard C. Morais
Kamera:Linus Sandgren
Schnitt:Andrew Mondshein
Musik:A R Rahman
Webseite:madame-mallory.de;
Weblinks:; ;
Länge:123 Minuten
Kinostart:21.08.2014
VÖ-Datum:05.02.2015
Verleih:Constantin Film Verleih GmbH
Produktion: Amblin Entertainment, DreamWorks Studios; Harpo Films; Imagenation Abu Dhabi; Participant Media; Reliance Entertainment;
FSK:0
BD EAN-Nummer:4011976331988
DVD EAN-Nummer:4011976889885
Anbieter-Link:
DVD Extras:Making of, Trailer, Featurettes

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Bei ethnischen Unruhen in Mumbai wird das Restaurant der Familie Kadam niedergebrannt und Mutter Kadam, eine begnadete Köchin, verliert dabei ihr Leben. Die Familie emigriert zunächst in das für sie unwirtliche London und zieht Richtung Südeuropa. Wie der Zufall es will, landen sie nach dem Motorschaden ihres Autos in einer Provinzstadt im französischen Süden, entdecken ein leer stehendes Gemäuer mit Garten und eröffnen ein indisches Restaurant. Sohn Hassan ist der Chefkoch mit einer dafür angeborenen großen Begabung und mit viel kulinarischem Wissen der indischen Küche, das er von seiner Mutter mitbekommen hat. Die Neueröffnung stößt auf den erbitterten Widerstand von Madame Mallory, welche auf der anderen Straßenseite der Kadams ein Sterne-Restaurant betreibt.

Der Kochkrieg zwischen den beiden Parteien steht im Mittelpunkt dieses wunderschönen kulinarischen Kinostücks von Lasse Hallström, welcher vor Jahren ebenfalls in der französischen Provinz mit CHOCOLAT ein Gourmetstück vom Feinsten inszenierte. Dass Koch Hassan von Madame Mallorys Chefköchin Marguerite noch Tipps aus des französischen „Haute Cousine“ bekommt und sich prompt in sie auch verliebt, verschärft das köstliche Durcheinander der Kulturen und Küchen.

Liebhaber der Gourmetküche werden mit großem Genuss die Zubereitung von kulinarischen Köstlichkeiten verinnerlichen, welche in einem reizvollen Kontrast zu zauberhaften Landschaftsbildern stehen. Ein wahrer Rausch in Licht und Farben, den die Kamera für unsere Augen zu zaubern vermag und uns auch an den Düften der Speisen und der Gewürze sinnlich teilhaben lässt. Die Ausstattung von Restaurants und Wohnungen bietet bewusst eine Reminiszenz an Zeiten in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts, und lässt den harten Kontrast zum Gourmet-Tempel in Paris bewusst werden, wo der junge Hassan dann zum König der Molekularküche aufsteigen kann.

Insgesamt ein mit leichter Hand inszeniertes Integrationsstück mit kulinarischen Kochwettkämpfen und romantischen Verwicklungen, welche eindeutig sehr märchenhafte Züge besitzt. Helen Mirren besticht in der Titelrolle, wobei der junge Manish Dayal als Hassan und Charlotte Le Bon als Marguerite sowie Om Puri als Vater durchaus nicht in ihrem Schatten stehen bleiben. Passend die musikalische Begleitung, welche mit indischen Klängen wie auch mit klassischen und französischen Tönen die Kontrapunkte unterstützen.