M:I-2

Kinostart: 06.07.00
1999
Filmplakat: M:I-2

Kurzbeschreibung

Meisteragent Hunt erhält den Auftrag, in Australien die Quelle
für die Herstellung eines tödlichen Grippe-Virus und des
Gegenserums ausfindig zu machen und einen skrupellosen
Gegenspieler auszuschalten.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Thriller; Actionfilm
Regie:John Woo
Darsteller:Tom Cruise; Dougray Scott; Thandie Newton
Länge:123 Minuten
Kinostart:06.07.2000
Verleih:Universal
Produktion: Paramount Pictures, Inc.
FSK:16

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

James Bond hat ab sofort ernst zu nehmende Konkurrenz. Es ist
Ethan Hunt, der Agent für unmögliche Aufträge aus der früheren
Fernsehserie "Kobra, übernehmen Sie!". Nach der ersten, eher
harmlosen Kino-Adaption durch Brian de Palma kommen jetzt Robert
Towne, der Drehbuchautor von "Chinatown", und der furiose
Actionregisseur John Woo zum Zuge. Der durchtrainierte
Hauptdarsteller Tom Cruise schließt mit diesem Film zum Kreis der
Superaction-Heroes auf. Für Genre-Verhätnisse ist der plot
geradezu hieb- und stichfest, das Drehbuch bietet eine runde
Story, glaubwürdige Konflikte und differenzierte Charaktere. Auch
Liebe und Emotionen kommen nicht zu kurz.

Fein ausbalanciert wechselt der Film zwischen Ruhe und Sturm, die
Eskalation der Gewalt wird dramaturgisch Stufe für Stufe
hochgeschraubt. Durchgängig ist das Tanzmotiv: vom wundervoll
inszenierten Flamenco über die Autoverfolgungsjagd zum großen
Schlußduell am australischen Strand. Sehr schön, sehr elegant und
superperfekt ist der Schnitt.

Der Bewertungsausschuß war gespalten bei der Frage, wie die
ästhetisch anspruchsvoll inszenierte Action und Gewalt
einzuschätzen seien. Der eine Teil sah ein hohes künstlerisches
Niveau, das es John Woo erlaubt, innerhalb eines Genres mit dem
Genre selbst und mit eigenen Genre-Konterkarierungen zu spielen:
die Weiße-Tauben-Metaphorik, die Blickduelle, das
Pistolen-Ballett, das rituelle Innehalten im Duell, die
opernhafte Rundung der Konflikte. Ein Teil des
Bewertungsausschusses sprach sich aus grundsätzlichen
Überlegungen gegen eine solche Ästhetisierung von Gewalt aus.