Liebe braucht keine Ferien

Kinostart: 14.12.06
2006
Filmplakat: Liebe braucht keine Ferien

FBW-Pressetext

Schönes, perfektes Gefühlskino, längst nicht nur für Teenies. Zwei Frauen machen Urlaub von Beziehungsstress und eigenem Ich, äh Haus, finden auf der je fremden Türschwelle den idealen Mann, das Happy End so unvermeidbar wie die Bescherung an Weihnachten. Ach, die Welt kann schön sein! Eli Wallach (Jahrgang 1915) glänzt als alter Drehbuchautor in dieser munter-nostalgischen Liebeserklärung an das Kino. Die Screwball-Comedy lässt grüßen.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Komödie; Romanze
Regie:Nancy Meyers
Darsteller:Jude Law; Jack Black; Kate Winslet; Cameron Diaz; Eli Wallach
Drehbuch:Nancy Meyers
Länge:136 Minuten
Kinostart:14.12.2006
Verleih:Universal
Produktion: Columbia Pictures Industries
FSK:0

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Ach wie schön ist es, wenn alle, die brav waren, ihre Wünsche zu Weihnachten erfüllt bekommen. Man oder besser frau geht auch ins Kino, um dort in romantischen Phantasien zu schwelgen, und diese bietet der Film in großen Portionen.

Mit ihrem Häusertausch machen die beiden Protagonistinnen auch Urlaub vom eigenen Leben, und es gelingt ihnen durch die Distanz, ihr eigenes Liebesleben besser in den Griff zu bekommen. So finden beide dann buchstäblich auf der Türschwelle einen für sie idealen Mann, und die Liebesgeschichten laufen jeweils mit den Komplikationen, die sie ja erst interessant machen, so unvermeidbar, wie es die Bescherung zu Weihnachten gibt, auf das große Happy End zu.

Nancy Myers lässt sich viel Zeit, um diese Idyllen auszumalen. Doch dabei wird der Film nie platt oder rührselig, weil er sehr geschickt gebaut ist. So bleibt er etwa immer dadurch interessant, dass in ihm das Filmemachen selber zum Thema wird. Fast alle Handelnden haben in unterschiedlicher Art und Weise mit dem Kino zu tun. Die von Cameron Diaz gespielte Amanda ist eine erfolgreiche Produzentin von Trailern, und ihr Erzählstrang wird auch immer wieder von kurzen, knalligen Vorschauen auf ihre Romanze unterbrochen. Der von Jack Black verkörperte Miles ist ein Filmkomponist, und hat einen großen Auftritt in einer Videothek, wo er die großen Soundtracks der Filmgeschichte in Solo-Performances zum Besten gibt. Kate Winslet schließt als Iris Freundschaft mit einem legendären und in Würde gealterten Drehbuchautoren, der manchmal genau jene Szene dramaturgisch analysiert, in der er und Iris sich gerade befinden.

Durch diese kleinen Hommagen an die Handwerker der Filmindustrie wird der Film auch zu einer nostalgischen Liebeserklärung an das Kino. Mit seinem ruhigen Tempo, der nicht ironischen, sondern zärtlich komödiantischen Erzählweise und den sorgsam arrangierten Liebesszenen ist der Film auf eine sehr angenehme Art und Weise altmodisch. Die Zuschauerinnen können es sich in aller Ruhe gemütlich in ihm einrichten.

Bei beiden Film-Paaren ist die Chemie zu spüren, die bei Romanzen ja immer der entscheidende Faktor ist. Aber auch Nebenfiguren sind sehr gut besetzt. So fielen wie etwa die beiden Töchter von Graham (Jude Law) auf, die trotz des fast schon zu schönen Vaters keine hübschen Püppchen sind.

Zu den Höhepunkten des Films zählen die Auftritte von Eli Wallach (Jahrgang 1915) als Arthur Abbott, der wie eine Verkörperung des klassischen Hollywoods wirkt, dessen Screwball-Komödien Nancy Meyers hier als ihre ästhetischen Vorbilder zelebriert..