Lebe lieber ungewöhnlich

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Die Anzahl der Ehescheidungen auf der Erde nimmt zu - ein Indiz
für die himmlischen Mächte, daß es mit der Liebe bergab geht. Und
so werden zwei bedauernswerte Wesen auf die Erde gesandt. Bereits
in der Introduktion mit der stilisierten, an Schauplätze von
Sitcoms erinnernden Szene, wird der abstrus komödiantische
Grundklang dieses Films deutlich.

Untermalt mit populären Songs entwickelt sich eine
Liebesgeschichte, doch bis zum Happy-End erleben die himmlischen
Gesandten recht anstrengende Abenteuer mit ihrem jugendlich
liebesunwilligen Pärchen; es entzieht sich der elterlichen wie
der himmlischen Gewalt, bis schließlich auf höchste Anordnung der
himmlische Klinik-Chef selbst eingreift.
Der Film dreht nicht nur die traditionellen Rollenzuweisungen von
Mann und Frau um, er spielt ebenso mit allerlei Versatzstücken,
Filmzitaten, Comic-Elementen und wirkt dabei dennoch durch seine
stringente filmische Stilisierung (vor allem in der Typisierung
der Figuren, in Dialog-Führung, Kameraperspektive und
Lichtgestaltung) wie aus einem Guß.
Ein Teil des Bewertungsausschusses fand den Film in seiner
Dramaturgie zu ausufernd und die Häufung von Filmzitaten recht
überflüssig und handlungshemmend.