Lasagne

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Zwei selbstmordgefährdete Menschen treffen sich. Er ist jung, sie ist alt. Zuvor: Ein Abendessen wird von dem Jungen Mann Max liebevoll und perfekt vorbereitet. Die telefonische Einladung an die Ex bringt ein vernichtendes Ergebnis. Max will sich umbringen. Eine Nachbarin klingelt „just in time“, so dass er sein Vorhaben unterbricht, ein Bruchteil einer Sekunde, bevor es zu spät ist. Sie beschwert sich über die zu laute Musik. Auch sie ist dem Selbstmord nahe, sie ist einsam. In ihrer Wohnung zurück, versucht sie es mit Tabletten. Diesmal klingelt er bei ihr und unterbricht den finalen Entschluss. Er lädt sie zum gemeinsamen Abendessen ein. Zwei Menschenleben sind gerettet. Soweit der Plot, der so ungewöhnlich nicht ist.

Ab wann weiß man in einem Film, ob alles gut wird? Davon hängt oft die Einschätzung der Qualität eines Films ab, wenn alles andere handwerklich stimmig und formal gut gelöst ist.

Es ist die Umsetzung dieser kleinen Geschichte, die dem Film zu einem „wertvoll“ verhilft. Die beiden Schauspieler agieren gekonnt, das Licht stimmt wie die Ausstattung der Räume, entsprechend des unterschiedlichen Alters der beiden Akteure. Seine besondere Qualität erhält dieser Kurzfilm mit der Übersetzung der Stimmungslage des Max im Ton. Wir hören nur sein Dröhnen im Kopf, als er seinen Selbstmordversuch umsetzen und sich aufhängen will. Erst mit dem Hinweis auf die allzu laute Musik seiner Anlage merken wir, dass er sich in einer anderen psychischen Welt befand, die eine reale Einschätzung seines Verhaltens nicht ermöglichte.

Eine hübsche Geschichte, schön gestaltet und stimmig umgesetzt.