Kubo - Der tapfere Samurai

Kinostart: 27.10.16
2016
Filmplakat: Kubo - Der tapfere Samurai

FBW-Pressetext

Seit er denken kann, lebt Kubo mit seiner Mutter in einer Steinhöhle in einem Berg über der Stadt. Kubo ist ein fröhlicher Junge, der mit seinem Lachen, seinen selbst gebastelten Origami-Figuren und seinen Geschichten, die er tagsüber auf dem Marktplatz erzählt, während er mit seiner Laute die Figuren zum Leben erweckt, alle begeistert. Nur seine Mutter kann er nicht aufheitern. Sie ist traurig, schaut abwesend ins Leere. Doch abends, da erwacht sie aus ihrem Dämmerzustand und erzählt Kubo aufregende Geschichten von seinem Vater, der sich damals opferte, um Kubo und dessen Mutter vor dem bösen Mondkönig zu beschützen. Kubo liebt diese Geschichten, die aber immer mit der Warnung enden, niemals nach Einbruch der Dunkelheit draußen zu sein. Eines Tages jedoch ist Kubo in der Stadt unterwegs und sieht die Sonne am Horizont untergehen. Schnell eilt seine Mutter herbei, um ihn vor der Bedrohung durch den Mondkönig zu beschützen. Mit einem Zauber sendet sie Kubo fort. Und für den kleinen Sohn eines Samurai beginnt nun das größte Abenteuer seines Lebens. Der Animationsfilm von Travis Knight, der schon bei CORALINE und PARANORMAN zu den Chef-Animatoren gehörte, entführt in die sagenumwobene Welt Japans voller Mythen, Geheimnisse und faszinierender Eindrücke, aber auch voller Farben, Licht und Sonnenstrahlen. In KUBO wird beides gekonnt und komplex miteinander verwoben, sodass der Film sowohl für ein junges als auch ein erwachsenes Publikum funktioniert. Dazu tragen auch die Figuren bei, die für Unterhaltung und große Spannung sorgen. Ein zum Leben erwecktes Steinaffenweibchen beschützt Kubo, ein etwas tollpatschiger, vergesslicher und zu einem Käfer verwunschener Samuraikrieger räumt jedes Hindernis aus dem Weg. Und ein Origami-Krieger komplettiert das Quartett. Kubo ist kein typischer Held. Er ist klein, auf einem Auge blind und in seinem Übereifer manchmal etwas ungestüm. Doch er ist eben ein Kind und lernt, auch dank der Hilfe seiner Freunde und Familie, sich seinen Herausforderungen zu stellen. Und er lernt, dass es die Erinnerungen sind, die uns ausmachen. Und die uns die Kraft geben, neue Erinnerungen zu schaffen. Die Variation der Farben und der Stop-Motion-Animation sind auf einem hohen Level an Perfektion gefertigt. Die schillernde Unterwasserwelt, die Magie der zum Leben erweckten Origami-Figuren und der geheimnisvoll düstere Nebel, der den Auftritt der Bösen begleitet – all das kann man nicht stimmiger und faszinierender vermitteln. Die 3D-Effekte unterstützen die Weite der Räume und die abenteuerlichen Szenen lassen immer wieder genug Zeit, um zur Ruhe zu kommen und sich vom Zauber der Geschichte gefangen nehmen zu lassen. KUBO – DER TAPFERE SAMURAI ist kunstvolles Animationskino für die ganze Familie. Ein Abenteuer, bei dem man kaum blinzeln möchte. Denn man könnte etwas verpassen.

Filminfos

Gattung:Animationsfilm; Kinder-/Jugendfilm
Regie:Travis Knight
Drehbuch:Marc Haimes; Shannon Tindle
Kamera:Frank Passingham
Schnitt:Christopher Murrie
Musik:Dario Marianelli
Jugend Filmjury:Lesen Sie auch, was die Jugend Filmjury zu diesem Film sagt...
Länge:102 Minuten
Kinostart:27.10.2016
Verleih:Universal
Produktion: Laika Entertainment
FSK:6

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

In eine bis dato (für einen Animationsfilm) sehr ungewöhnliche Welt entführt uns das neue Werk des Animationsstudios Laika, (CORPSE BRIDE, CORALINE, PARANORMAN, DIE BOXTROLLS) das bislang stets im Schatten des Trickriesen Pixar stand. Was vielleicht auch daran lag, dass Laikas Geschichten und Charaktere stets ein wenig düsterer waren als vieles andere, was im Animationsbereich erschaffen wird. In gewisser Weise trifft das auch auf Laikas neuestes Werk KUBO - DER TAPFERE SAMURAI von Travis Knight zu.

Der Film erzählt von dem kleinen Kubo, der sich seit dem Tod seines Vaters liebevoll um seine Mutter kümmert. Das kleine Dorf, in dem er lebt, unterhält er mit seinen Geschichten, die er auf einem Saiteninstrument untermalt. Und darin besitzt Kubo ein solch großes Talent, dass sich im Bann seiner Worte und Töne Papiere zu Figuren zusammenfalten und ein reges Eigenleben entwickeln, das die Stories des Jungen plastisch untermalt. Ein eigentlich recht beschauliches Dasein, doch dann erwacht ein uralter Fluch, der auf Kubos Familie lastet, zu neuem Leben und stürzt den Jungen in ein Abenteuer, das ihn schließlich zu den Geheimnissen seiner Familie führt.

In wunderschönen und überaus poetischen Stop-Motion-Bildern, die den Zuschauer in eine fremdartige Welt voller Mythen und Mysterien entführen, erzählt der Film nicht nur von den Identitätsfindung eines Jungen, sondern auch von kindlicher Fantasie und der Magie, die Geschichten auf Zuhörer und Zuseher jeden Alters ausüben. Das ist bisweilen für Kinder recht düster und durch die Fremdartigkeit der Welt der japanischen Samurai auch recht fremdartig, weckt aber zugleich das Interesse für andere Kulturen und deren Geschichten und Erzählungen.

Vor allem aber ist KUBO - DER KLEINE SAMURAI ein Fest der Fantasie und für die Sinne. Viele kleine Details wie beispielsweise ein Schiff, das aus Laub besteht, wecken die Entdeckerlust der Zuschauer und wirken noch lange nach. Dies lässt auch die manchmal fast überbordende Fabulierlust, die gerade kleineren Zuschauern einiges abverlangt, schnell vergessen.