Kampf der Titanen

Filmplakat: Kampf der Titanen

FBW-Pressetext

Griechische Mythologie reloaded: Riesenhafte schwarze Skorpione rücken wie Panzer durch den Wüstensand, Medusa versprüht ihre lebensgefährlichen Blicke in der Unterwelt und aus den tiefen des Meeres erhebt sich ein krakenhaftes Ungetüm – das ist ein schöner Monsterstreifen, zeitgemäßes Popcornkino und turbulenter Actionfilm zugleich. Eingebettet wird dieses fantasievolle Effekte-Spektakel mit Starbesetzung in die mythologische Geschichte um den tapferen Halbgott Perseus, der das Schicksal im Kampf der Götter des Olymp gegen die ungehorsamen Menschen entscheiden soll. Das ebenso düstere wie temporeiche Remake seiner Heldenreise unterhält mit abwechslungsreichen Kreaturen, mutigen Kriegern und spannenden Kampfszenen. Gigantische Attraktionen in der antiken Arena – auch in 3D!

Filminfos

Gattung:Actionfilm; Fantasy; Abenteuerfilm
Regie:Louis Leterrier; Phil Hay; Matt Manfredi
Darsteller:Liam Neeson; Tamer Hassan; Nathalie Cox; Polly Walker; Kaya Scodelario; Nicholas Houth; Pete Postlethwaite; Jason Flemyng; Izabella Miko; Danny Huston; Gemma Arterton; Alexa Davalos; Mads Mikkelsen; vincent Regan; Ralph Fiennes; Sam Worthington; Luke Evans
Drehbuch:Travis Beacham
Buchvorlage:Beverley Cross
Kamera:Peter Menzies Jr.
Schnitt:David Freeman; Vincent Tabaillon
Musik:Ramin Djawadi
Webseite:;
Länge:106 Minuten
Kinostart:08.04.2010
Verleih:Warner
Produktion: Warner Bros. Pictures, Legendary Pictures; Thunder Road Pictures; The Zanuck Company;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Himmel, Erde und Unterwelt sind in Aufruhr. Die Menschen hinterfragen die Allmacht der Götter. Und als Soldaten des Stadtstaates Argos gar eine riesige Zeus-Statue ins Meer stürzen, erhebt sich Hades, Gott der Unterwelt, und vernichtet sie. Geschickt nutzt er die Situation, um auch seinen Bruder Zeus gegen die Sterblichen aufzubringen. Aber Hades geht es nicht nur darum, die Menschen in ihre Schranken zu weisen, sondern er will Zeus, von dem er einst hintergangen wurde, ausstechen und sich selbst an seine Stelle setzen. Perseus, der als Sohn des Zeus unter Menschen aufgewachsen ist und seine Familie in den von Hades entfesselten Naturgewalten verloren hat ist ausersehen, gegen den Zorn der Götter anzukämpfen. Mit wenigen Gefährten bricht er zu einer schier aussichtslosen Mission auf. Dabei muss er gegen fürchterliche Monster und Dämonen ankämpfen, aber auch gegen sich selbst, denn eine Chance hat der Halbgott nur, wenn er seine göttliche Kraft und Herkunft akzeptiert, der Vorsehung trotzt und sein Schicksal in die eigenen Hände nimmt.

KAMPF DER TITANEN ist ein Remake des gleichnamigen Films von Desmond Davis aus dem Jahr 1981, der einen Abenteuer-, Action- und Fantasystoff auf der Grundlage griechischer Mythologie zeitgemäß aufbereitet mit modernen filmtechnischen Mitteln umsetzt. Dabei werden universelle Themen angesprochen wie die Frage nach der eigenen Herkunft und Identität, der Vater-Sohn-Konflikt oder die Auseinandersetzung mit der Religion. Im Unterschied zur Erstfassung kämpft der Held hier nicht in erster Linie aus individuellen Motiven, sondern stellvertretend für alle Menschen. Die humanitäre Grundhaltung unterscheidet den Film in positiver Weise von rein technisch angelegten Kampfspektakeln.

Die Geschichte ist gradlinig erzählt, spannend und voller spektakulärer Schaueffekte. Fantasievoll ausgestaltet und animiert sind die Monster und Sagengestalten wie die Riesen-Skorpione, Pegasus, das geflügelte Pferd, oder die schlangenköpfige Medusa. Die Hintergründe und Landschaften sind meist sparsam und düster gestaltet, so dass man sich voll auf die Kampfszenen konzentrieren kann. Während die Rolle des Perseus trotz seiner Zweifel und Konflikte eher soldatisch angelegt ist, bieten die Rollen seiner Gefährten auch Raum für Humor und Ironie. Obwohl weitgehend auf ihr Mienenspiel reduziert, überzeugen Liam Neeson und Ralph Fiennes als die Götter Zeus und Hades.

Im Genre des Action- und Fantasyfilms setzt der Film sich bemerkenswert ernsthaft mit den Themen und Gestalten der griechischen Mythologie auseinander. Charaktere wie Io oder Medusa werden mit umfassenden Hintergrundinformationen gut eingeführt, und Details wie die Münzen für den Fährmann Charon als Totenbeigabe werden erläutert. So erfüllt der Film sein Anliegen, jugendlichen Zuschauern die griechische Mythenwelt näher zubringen, auf besondere Weise.

Die Umsetzung in 3 D-Technik erscheint demgegenüber weniger gelungen. Man merkt dem Film an, dass er nicht ursprünglich für 3 D-Technik konzipiert war, sondern recht kurzfristig nachträglich umgestaltet wurde. Die Tiefenschärfe fehlt, einige räumliche Effekte verpuffen, während an anderen Stellen Gegenstände, die ursprünglich auf die Kamera gerichtet waren, nunmehr unvermittelt in den Raum hineinragen. Einige Szenen (Rat der Götter) wirken überstrahlt und unscharf, einige Bewegungsabläufe scheinen uneben. Gravierender ist jedoch, dass der Zuschauer in einigen spektakulär angelegten Szenen, wie in der finalen Kampfsequenz mit dem Kraken, ob der unklaren Effekte die Übersicht verliert und dem Geschehen manchmal nicht direkt folgen kann.