Kalifornia

Filmplakat: Kalifornia

Kurzbeschreibung

Das fahle Grau, welches Pavels Wohnwagen umgibt, entspricht dem Leben, das sich darin abspielt. Doch schließlich trifft Pavel eine Entscheidung: Er nimmt den Hörer, ruft seinen alten Freund Jack an und läuft los.
Prädikat wertvoll

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Eigentlich ist der 71-jährige Pawel schon am Ende einer Reise angekommen. In einem weißen Wohnwagen haust er alleine zwischen Dünen, im verschlafenen Hafenstädtchen hat er nur so viele soziale Kontakte wie dringend nötig. Aus dieser Tristesse will er noch einmal ausbrechen, und so telefoniert er auf einem alten, schweren Bakelit-Telefon mit einem Freund in Kalifornien, um sein Kommen anzukündigen. Zu Fuß macht er sich auf den Weg und bewegt sich dabei so umständlich und ziellos weiter, dass man schon sehr bald ahnt, dass diese Reise nicht weit führen wird. Laura Mahlberg erzählt fast nur atmosphärisch, sie spart in den einzelnen Sequenzen soviel aus, dass man kaum verstehen kann, was Pawel gerade tut, wie er an diesen Ort gekommen ist und wohin er sich von ihm fortbewegt. Aber all das ist auch nicht wichtig. Was zählt, ist die alles durchtränkende Melancholie, die durch die Auswahl der Spielorte, die Bildkomposition, die wehmütige Akkordeon-Musik und die stoische Gelassenheit des Hauptdarstellers so konzentriert vermittelt wird, dass man es kaum länger als die 27 Minuten des Films hätte aushalten mögen. KALIFORNIA ist ein Roadmovie im Stil des absurden Theaters, dessen Inszenierung auch durch einen surrealen, sehr trockenen Witz überzeugt.