Jenseits von Blau

1988

Kurzbeschreibung

Um einen Jungen, der sich in einem Schewebezustand zwischen Leben und Tod befindet, zu retten, bedarf es eines Mediums.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Spielfilm
Regie:Christoph Eichhorn
Drehbuch:Michael Laux
Kamera:H. G. Bücking
Musik:Christian Moldt
Länge:81 Minuten
Produktion:
FSK:6

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der Bewertungssauschuss hat dem Film 4 : 1 Stimmen das Prädikat „wertvoll“ erteilt.

Am Beginn der Handlung der sehr lebhaften Diskussion stand vor allem die Frage, ob es sich hier um eine glaubhafte Dramaturgie handelt, in der Kindheitsphantasien und Erwachsenenwirklichkeiten vernünftig zusammenfinden. Wo einerseits die Auswahl der Darsteller „typengerecht“ zu sein scheint, stimmt auf der anderen Seite besonders nachdenklich, dass doch allzu viele Situationen in eine Form der Karikatur abgleiten, die ihren Sinn zu verlieren droht.

Um so eindrucksvoller steht die Leistung der Hauptdarstellerin da, die der Rolle des heranwachsenden Mädchens, das auf der Suche nach neuer menschlicher Wärme und Nähe ist, in hohem Maße gerecht wird: Es findet gewissermaßen als „Medium“ zu dem auch elternlos lebenden Jungen, der im Koma liegt und nun von der Partnerin aus der eigenen Generation gerettet wird. Dies alles ist konsequent aus der Perspektive des jungen Mädchens erzählt. Dessen schwierige Erfahrungen mit den verschiedenen Erwachsenen werden allerdings immer wieder so „vorgeführt“, dass Zweifel daran bleiben, ob die Grenzen zwischen der Karikatur als Kunstform einerseits als Verlegenheit, andererseits immer überzeugend eingehalten sind.

Extreme Figuren im Sinne dieses Vergleichs wären einerseits der Vater des Mädchens, der in seiner Liebe zur eigenen Tochter nicht ganz glaubwürdig ist, andererseits die Lehrerin der neuen Schule der Tochter, die nun in der Tat überhaupt nicht mehr in das Erklärungsmuster von Karikatur passen will.
Traumwelt und Wirklichkeit sind aus der Sicht des Mädchens einleuchtend dargestellt.