James Bond 007 - Die Welt ist nicht genug

Kinostart: 09.12.99
1999
Filmplakat: James Bond 007 - Die Welt ist nicht genug

Kurzbeschreibung

Bonds 19. Kinoabenteuer. Es geht um die Zukunft der Ölversorgung.
Bond soll die Tochter eines ermordeten Ölmilliardärs beschützen.
Aber sie ist mit einem zu allem entschlossenen Terroristen
liiert.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Regie:Michael Apted
Darsteller:Robert Carlyle; Denise Richards; Pierce Brosnan; Sophie Marceau
Weblinks:;
Länge:128 Minuten
Kinostart:09.12.1999
Verleih:Universal
Produktion: Danjaq LLC, Danjaq LLC; London United Artists;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Fliegende Schneemobile, Röntgenbrille, Hubschrauber mit riesigen
Kettensägen: James Bond lässt wieder grüssen. Das bewährte Rezept
geht auf. Das Prädikat "wertvoll aber errang der handwerklich
aufwendige dritte Film mit Pierce Brosnan nur mit knapper Not.
Der nicht gerade als Action-Regisseur bekannte Regisseur Michael
Apted ("Nell") setzt dieses Mal auf eine psychologisch
ausgefeilte Bösewicht-Konstellation: Die Industriellentochter,
die Bond schützen soll, tut sich aufgrund des Stockholm-Syndroms
mit dem Terroristen zusammen, der sie einst entführte. Gemeinsam
bedrohen sie die Ölversorgung der Welt, atomar natürlich. Wie
eine überdimensionierte goldene Kugelschreibermine sieht der
Plutoniumbrennstab aus, um den sich Bond und der Bösewicht
(Robert Carlyle aus "Ganz oder gar nicht") im Nahkampf lange
rangeln. Diese mangelnde Distanz ist es generell, die den in
Brioni gekleideten "neuen Bond" ziemlich bierernst und zäh und
gelegentlich gar dramaturgisch lahm aussehen lässt. "Wie geht's
jetzt weiter?" muss da zur Filmmitte die
Hotpants-Wissenschaftlerin "Christmas Jones" ihren Helden fragen.
Spritzige Dialoge wie "Was läuft zwischen Ihnen und Elektra?"/
"Alles ganz plutonisch", sind leider an einer Hand zu zählen.
Zugunsten einer psychologisch stimmigen GUT-BÖSE-Konstellation
kommen viel Ironie und Tempo sowie augenzwinkernde Unwirklichkeit
abhanden. Möglicherweise erledigen Stand-ins und Stuntmen
inzwischen soviel an Bewegung vor der Kamera, daß die
gutfrisierten Stars nur noch für eine Rolle vorwärts auf der
Gummimatte im geheizten Studio antreten und dann die
Schnittmeister "etwas Lebendiges" daraus fabrizieren müssen.
So aber fehlt der Action eine involvierende Perspektive, der Film
wird Stückwerk. Zuwenig dynamisches Dabeisein und zuwenig
ironische Draufsicht, ist James Bond auf dem Weg zum Kammerspiel?
Da sprengt er die Grenzen seines Genres...