James Bond 007- Der Hauch des Todes

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

James Bond kommt immer wieder. In diesem Film tritt er nicht nur in Gestalt eines neuen Darstellers vor das Publikum, er ist auch als Figur anders konzipiert als früher. Im Gegenteil zu seinen eiskalt zuschlagenden Vorgängern ist er ein 007, der menschliche Regungen zeigt und ohne eine Vielzahl weiblicher Gespielinnen auskommt. Er provoziert keine Massenschießereien, sondern kämpft, um Unrecht zu beseitigen oder sich zu verteidigen. Bemerkenswerterweise wird die Brutalität dabei, soweit wie möglich, zurückgenommen und sowohl durch Übertreibung als auch durch Ironie ad absurdum geführt.

Wie üblich jagen sich die Ereignisse, die Spannung steigert sich von einem Höhepunkt zum anderen, und an atemraubenden Situationen, in denen nicht zuletzt die Kunst der Pyrotechniker gefragt ist, fehlt es selbstverständlich nicht. Die Schauplätze wechseln von Gibraltar über bratislava nach Tanger, Wien und, ganz aktuell, nach Afghanistan, das eine willkommene Gelegenheit bietet, wild dahinjagende Reiterscharen mit der Kamera zu verfolgen - sogar bis in die Wiener Oper! Die Einfälle, ebenso originell wie skurril, überschlagen sich und kontrastieren wirkungsvoll mit dem trockenen Witz der Dialoge. Alle filmischen Möglichkeiten werden mit äußerster Perfektion eingesetzt. So entsteht ein modernes, für das Zeitalter der Technik charakteristisches Märchen. In seinem Genre stellt der neue Bond-Film eine Spitzenleistung dar.