Filmplakat: Insel

FBW-Pressetext

Weiß man so genau, was sich auf einer Insel alles so tut, wenn keiner hinsieht? Welche Kreaturen ihr Unwesen treiben? Welche zueinander finden? Und welche sich zum Rhythmus der Musik bewegen, bis es dunkel wird und die Insel schlafen geht? Die Filmemacher und Animationskünstler Robert Löbel und Max Mörtl haben sich viele Gedanken über das bunte Treiben auf einer Insel gemacht – und herausgekommen ist ein herrlich farbenfroher und stimmungsvoller Animationsfilm, der in knapp drei Minuten einen Riesenspaß bereitet. Die Figuren sind fantasievoll erdacht und gestaltet, die Musik sorgt auch in der Montage für ein perfektes Timing, die ganze Szenerie sprüht vor Originalität. INSEL ist ein liebevoll versponnener Kurzfilmspaß, der Lust auf mehr macht.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Animationsfilm; Kurzfilm
Regie:Robert Löbel; Max Mörtl
Drehbuch:Robert Löbel; Max Mörtl
Kamera:Robert Löbel; Max Mörtl
Schnitt:Robert Löbel; Max Mörtl
Musik:David Kamp
Länge:2 Minuten
Verleih:KFA Hamburg
Produktion: Robert Löbel
Förderer:FFA

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Es sind Kurzfilme wie Robert Löbels INSEL, die die Jury immer wieder positiv überraschen. Mit formaler Reduktion, viel Kreativität und reichlich Witz zeigt Löbel einen Ideenkosmos, der in der deutschen (Kurz)Filmlandschaft selten zu finden ist.

Es wird Tag auf einer felsigen Insel, und allmählich erwachen die Kreaturen, die dort zuhause sind, zum Leben. Seltsame Geschöpfe, eckig oder rund, fluffig oder hart. Virtuos beherrscht Robert Löbel die Farb- und Formsprache seines Films. Auch wenn seine Figuren aus nur wenigen Strichen bestehen und wahrlich keine Schönheiten sind, zeigte sich die Jury begeistert von seinen Gestalten. Löbel lässt genügend Leerstellen, um die Fantasie seiner Zuschauer anzuregen, wird aber konkret, wo es notwendig ist. So vermag er auch in nur zweieinhalb Minuten Laufzeit echte Charaktere zu kreieren.

Ähnlich minimalistisch-originell das Sounddesign. In allen Geräuschen findet sich ein auffälliger, geshuffleter 4/4 Takt. Diese Tonebene ist es, die die ach so unterschiedlichen Geschöpfe verbindet und aus der Insel eine beinahe organische Einheit macht. Mit erstaunlicher Leichtigkeit erzählt Löbel einen Tagesablauf auf dem Eiland, vom allmählichen Aufwachen über das tosende Treiben zur imaginären Mittagszeit bis hin zum Einsetzen einer Nacht, die die Tiere zur Ruhe kommen lässt. Währenddessen gehen die Geschöpfe eifrig ihren skurrilen Beschäftigungen nach. Sie fressen, vermehren sich und kämpfen sogar gegeneinander. Nie hat die Jury dabei ein Gefühl der Langeweile verspüren können. Iim Gegenteil: Robert Löbels insularer Mikrokosmos ist so vielfältig interpretierbar, dass die Jury in dem kurzen Filmspaß sogar ein Stück Evolution hat erkennen können.