Filminfos
Gattung: | Komödie; Melodram |
---|---|
Regie: | Curtis Hanson |
Darsteller: | Toni Collette; Cameron Diaz; Mark Feuerstein; Ken Howard; Shirley MacLaine |
Drehbuch: | Susannah Grant |
Buchvorlage: | Jennifer Weiner |
Weblinks: | ; |
Länge: | 131 Minuten |
Kinostart: | 10.11.2005 |
Verleih: | Fox |
Produktion: | Fox 2000 Pictures, Scott Free Productions; Deuce Three Productions; |
FSK: | 0 |
Jury-Begründung
Der Film überzeugt durch seinen Wortwitz und mit den glaubwürdig aufgelösten Gefühlswelten in den familiären Wirrungen einer scheinbaren Durchschnittsfamilie. Die Darsteller sind hervorragend besetzt und agieren mit Intensität und Spaß. Es macht Vergnügen, Cameron Diaz, Toni Colette und Shirley MacLaine so identifiziert zu sehen, aber auch alle anderen Protagonisten halten dieses hohe Niveau. Sehr gelungen ist die Darstellung der Altersresidenz mit einem sorgenfreien Alltag, mit Menschen, die immer fröhlich sein dürfen und mit flotten Sprüchen gut drauf sind. Am Ende sind die unterschiedlichen Schwestern erwachsen geworden. Beide sind in ihre Schuhe hinein gewachsen, weil sie ihre Beziehungsproblematik von Loslassen und Festhalten aufgearbeitet haben. Die Männer dagegen bleiben schwach, was dramaturgisch Sinn macht.Die zwei ungleichen Schwestern müssen ihren Weg gehen, die eine um erwachsen zu werden, die andere um sich wieder zu spüren. Sie sind extrem unterschiedlich. Maggie (Cameron Diaz) ist sexy und blond, Rose (Toni Colette) ist intelligent und dunkelhaarig. Maggie zeigt viel Busen und lange Beine, kombiniert mit einem entsprechenden Verbrauch von Männern. Rose steht für eher prüde Zurückhaltung und rastlose Arbeit als Anwältin. Sie ist Schuhfetischistin, was ihre Schwester Maggie schamlos ausnutzt („Solche Schuhe müssen ein Leben voller Skandale führen“).
Nur langsam gewinnt der Film an Fahrt. Es scheint eine Komödie zu werden. Maggie erlebt in diversen Berufsversuchen eine Bruchlandung, unter anderem weil sie nicht lesen kann. Ein Legasthenikerfilm also? Auch bei ihrer Stiefmutter darf Maggie nicht bleiben und als sie von ihrer Schwester Rose erwischt wird, wie sie es mit Roses neuem Freund, dem ersten seit Jahren, treibt, verliert sie ihre letzte Bleibe. Ein Drama kündigt sich an. Auf Umwegen landet Maggie schließlich bei ihrer tot geglaubten Großmutter in einer Seniorenresidenz für wohlhabende Menschen. Dort lernt sie arbeiten, sie macht Menschen glücklich und lernt bei einem blinden alten Mann auch noch lesen. Hier beginnt der Zauber der Poesie.
Ihre Schwester Rose weiß von alledem nichts. Vor lauter Gram und Demütigungen schmeißt sie ihren Job hin, wird Hundesitterin, geht auf die Liebeswerbung eines netten und gefühlvollen Mannes aus ihrer alten Kanzlei ein und lernt ihn lieben. Aber weil sie zu ihm nicht offen genug ist, von ihren Geheimnissen um ihre Schwester zu erzählen, kommt es zur dramaturgisch notwendigen Trennung. Aber sie finden sich alle wieder, Rose kriegt ihren Mann und heiratet, die Großmutter und der Vater gestehen sich ihre Fehler in der Erziehung und untereinander und zueinander ein, die Schwestern erkennen, dass sie zusammenhalten wie Pech und Schwefel - und alles wird gut. So entpuppt der oft situationskomische Film sich letztlich als wortwitzige Komödie mit Tiefgang.