Herr W und Herr W

Kurzbeschreibung

Beobachtung, Porträt, Interviews mit zwei jungen Männern in New York und Berlin, deren psychiatrische Diagnose Schizophrenie lautet.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Dokumentarfilm
Regie:Thomas Schadt; Gerd Hoffmeister
Länge:102 Minuten
Verleih:Unidoc Filmverleih
Produktion: Odyssee-Film, Schadt, Thomas, Berlin, Odyssee-Film; NDR; WDR; SWF III;
FSK:6

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Sehr selten - und dies verdient besondere Erwähnung - präsentiert sich ein Dokumentarfilm, und in diesem Fall über ein besonders schwieriges Thema, von so überzeugender handwerklicher Qualität. Der 35 mm-Kamera gelangen eindringliche Aufnahmen, die besonders durch die sensiblen Naheinstellungen bestechen. Einzubeziehen in dieses Lob sind auch der präzise Schnitt, die behutsame und unaufdringliche Fragestellung an die beiden Betroffenen sowie die variable Ortswahl (insbesondere in New York).

Dabei stellte sich aber im Bewertungsausschuß die Frage, warum vom Berliner Lebensumfeld von Detlef Witzel so wenig gezeigt wird, dagegen New York stark überrepräsentiert ist. Der Bewertungsausschuß fand keine Antwort auf die Frage, welche Bedeutung die mitunter quälenden Längen (Einstellungen) zwischen den Gesprächen haben sollen. Sicher kann dies ein filmisches Stilmittel sein, um das Leiden und die Einsamkeit dieser Menschen noch eindrucksvoller zu vermitteln, aber dadurch wird auch die Geduld eines interessierten Zuschauers überstrapaziert.

Das Phänomen der Schizophrenie ist international und allgegenwärtig. Parallel in zwei unterschiedlichen Regionen der Erde Menschen mit der gleichen Krankheit gegenüberzustellen, auf gleiche Behandlungen und Therapien hinzuweisen und identische Fragen anzuwenden, scheint sinnvoll. Da aber der Schwarze in
seiner Präsenz und Artikulation dem Weißen überlegen ist, stellt sich die Frage, ob eine Konzentration auf den Schwarzen und New York nicht sinnvoller gewesen wäre.