Haut der Dinge

FBW-Pressetext

Diese ausgefeilte und abwechslungsreiche Kurzfilmtour in Schwarzweiß und Farbe führt durch die Schönheit der Dinge und der Mechanik sowie durch das persönliche Umfeld des Filmemachers selbst. Mit originellen Tricks wie übereinander geschichteten Fotografien setzt sich seine subjektive Wirklichkeit zusammen aus Einzelteilen, Reisebildern, verschiedenen Blickwinkeln und Erinnerungsstücken wie einem alten Plattenspieler, einer Velosolex und dem mechanischen Wecker. Unterschiedlichste Eindrücke werden durch raffinierte Kombinationen und geschickte Wiederholungen mit Stummfilmelementen und moderner Tricktechnik zu einer Art filmischem Tagebuch zusammengesetzt. Die selbstreflexive und innovative Collage ist eine stimmige und reife Arbeit.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Animationsfilm; Kurzfilm
Regie:Thomas Bartels
Drehbuch:Thomas Bartels
Musik:Wolfgang in der Wiesche
Länge:6 Minuten
Produktion: KAROFILM Bartels & Hansen GbR / Im Künstlerhaus
FSK:0
Förderer:FFA

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Der außerordentlich künstlerische Animationsfilm von Thomas Bartels ist eine kompakte Erzählung von der Schönheit der Dinge und ein Lob des Handwerks, zu dem auch das Filmemachen gehört. So ist auch der Filmemacher selbst zu sehen, wie er zunächst Holz spaltet, um sein Atelier zu heizen und schließlich mit einer alten Velosolex davon fährt. Dazwischen erhält man Einblick in seine Wohn- und Arbeitsräume und sieht den Tricktisch, an dem die Aufnahmen einzelbildweise zu Collagen zusammengetragen werden.

Interessante Bildzusammensetzungen entstehen: Durch leichte Belichtungsunterschiede zwischen den einzelnen Bildelementen finden diese Räumlichkeiten zu einem pulsierenden Leben. Dazwischen stehen Aufnahmen allerlei aufgefundener Gegenstände und mechanischer Geräte wie Wecker, Musikbox, Filmprojektor, die in einer assoziativen Montage rhythmisch verbunden sind, wobei die moderne Musik die alte Technik kontrastiert. Ein Lichtschalter mit der Aufschrift „Lumière“ wird betätigt und verweist auf die Verbindung von Licht, Bewegung und Filmgeschichte und letztlich wird auch eine Velosolex aus Einzelteilen zusammengesetzt wie ein Animationsfilm.

So bietet der Film trotz seiner Kürze eine ganze Vielzahl von Entdeckungen und Assoziationen, die anregen und Freude bereiten.