Häschen in der Grube

Kurzbeschreibung

12jähriger Junge, der vergeblich um die Anerkennung des Vaters buhlt, erlebt, wie dieser seine kleine Schwester mißbraucht.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Kurzfilm
Regie:Hanna Doose
Drehbuch:Esther Bernstorff; Hanna Doose
Länge:12 Minuten
Verleih:DFFB
Produktion: Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin GmbH (DFFB)
FSK:12
Förderer:dffb

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Anders als in den vielen Filmen über sexuellen Mißbrauch in der Familie wird „Häschen in der Grube“ aus der Perspektive des Bruders des Opfers erzählt, wodurch er ganz eigene Zwischentöne und Stimmungen gewinnt. Dabei werden die filmischen Mittel präzise eingesetzt, und die einzelnen Szenen wirken realistisch und plausibel. Man merkt, daß die Regisseurin genau recherchiert hat. Sowohl die erwachsenen wie auch die jungen Darsteller wirken glaubwürdig, und die filmische Umsetzung ist so einfühlsam und intensiv, daß der Film eine tiefe Beklemmung auslöst. Aspekte wie die radikale Zerstörung des Vaterbildes des 12jährigen Markus, die Hilflosigkeit des kleinen Mädchens, dessen einziger sicherer Ort im Haus das Bett des Bruders ist, oder die zwiespältige Reaktion der Mutter werden pointiert und mit einem genauen Blick fürs Detail inszeniert.