Greenhorn

Kurzbeschreibung

Beim Geburtstag seines Enkels erinnert sich ein Mann an eine schicksalhafte Begegnung, die er als 15jähriger Volkssturmgrenadier mit einem amerikanischen Soldaten hatte.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Kurzfilm
Regie:Michael Kreuz
Darsteller:Tim Williams; Pablo Ben Yakov
Drehbuch:Michael Kreuz
Kamera:Florian Emmerich
Musik:Christoph Ammel
Länge:15 Minuten
Verleih:Nighthawks Pictures
Produktion: Uhland, Anja, Red Choco Heart Produktion
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Von der Macht unverarbeiteter Erinnerungen erzählt dieser Film mit eindrucksvollen Bildern und einer spannenden Handlung, an der nur einige kleinere Ungereimtheiten stören, wie die Augenfarbe des Protagonisten, der als Kind dunkle, als alter Mann hellblaue Augen hat. Karl, die Hauptfigur, durchlebt als alter Mann noch einmal, zurückgekehrt an den Ort seiner Erinnerungen, eine Episode aus dem Krieg, als er als Junge im Volkssturm eine schicksalshafte Begegnung im Wald hatte.

Über diese quälenden Bilder hat Karl nie geredet, bis die Macht der Erinnerung ihn zwingt, sich dieser Vergangenheit zu stellen und endlich darüber zu sprechen. Der Titel „Greenhorn“ rührt von der kindlichen Begeisterung des Jungen für Karl May. Sein Amerikabild ist allein von Mays Winnetou-Romanen geprägt, und als seine durch diese Bücher geprägte Kinderwelt mit der Realität des „echten“ Krieges und dem Tod konfrontiert wird, zerbricht er fast an diesem Widerspruch.

Eine eindrucksvolle, in stimmigen Bildern erzählte Geschichte über Schuld und Unschuld, Sühne und Erinnerung, die durch den etwas zu idyllischen Schluß und die kleineren Patzer im Verlauf der Handlung (unrealistischer Umgang mit entsicherten Waffen, Todeswunde des von hinten erschossenen Soldaten liegt unterm Helm) ein wenig getrübt wird.