Green Card - Scheinehe mit Hindernissen

Kinostart: 03.07.91
1990
Filmplakat: Green Card - Scheinehe mit Hindernissen

Kurzbeschreibung

Französischer Lebemann heiratet eine junge Amerikanerin, um eine Aufenthaltserlaubnis in den USA zu erhalten. Aus der Zweckehe entwickelt sich eine echte Beziehung.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Komödie; Spielfilm
Regie:Peter Weir
Darsteller:Robert Prosky; Gérard Depardieu; Andie MacDowell; Gregg Edelman
Drehbuch:Peter Weir
Kamera:Geoffrey Simpson
Schnitt:William Anderson
Musik:Hans Zimmer
Länge:107 Minuten
Kinostart:03.07.1991
Verleih:Warner
Produktion: Australian Film Finance Corporation, Sidney, Touchstone Pictures
FSK:6

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Nur selten kommen Komödien aus den USA zu uns, die so viel Charme besitzen und im Zwischenmenschlichen so viel Feinfühligkeit entwickeln. Peter Weir zeichnete als Produkzent, Drehbuchautor und Regisseur verantwortlich für diesen Film, der mit einem Kunsttrick überrascht. Er beginnt dort, wo andere Liebesgeschichten üblicherweise enden: mit der Hochzeit. Um mit der berühm-berüchtigten "Green-Card" die Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis zu erlangen, geht der französische Komponist George eine Scheinehe mit der Gartenbauexpertin Bronte ein. Diese wiederum sucht einen fingierten Ehemann, um an eine begehrenswerte Dachwohnung mit Treibhaus heranzukommen.

Zwei Spannungsebenen gält der Film konsequent durch: wird die nur als Mittel zum Zweck und auf zeit gewählte Zweierbeziehung in eine Love-Story mir Happy-End münden? Und wird das Spiel um die "Green Card" erfolgreich ausgehen? Dramaturgisch geschickt beantwortet der Film diese beiden Fragen am Ende: aus anfänglicher Abneigung der scheinbar so verschiedenen Charaktere zueinander wird Interesse, gegenseitiges kennenlernen und letztlich zuneigung. Dann aber schlägt das Schicksal in Form der Abschiebung von george zu.

Ein hervorragendes Drehbuch setzt die Dialoge sparsam und subtil ein und lässt Blicke und Bilder für sich sprechen. Dies ist auch ein Verdienst der Kamera, die stimmungsvoll mit dem Licht arbeitet. Dabei kommt der Film ohen die üblichen Sexeinlagen aus. Gérard Depardieo brilliert einmal mehr in der Hauptrolle. Nuancenreich ist sein Spiel zwischen grobschlächtigem "Affen" und sensiblem Komponisten mit Herz. Andie McDowell spielt glaubhaft die mädchengebliebene Unerfahrene, hat es aber an der Seite des Schauspielriesen Depardieu nicht ganz leicht.