Gosford Park

Kinostart: 13.06.02
2001
Filmplakat: Gosford Park

FBW-Pressetext

Mit sicherer Hand und langem Atem entwirft Altmeister Robert Altmann ein faszinierendes Zeit- und Gesellschaftsbild, das voller Tretminen ist, aber auch nach einem Mord nicht explodiert.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama
Regie:Robert Altman
Darsteller:Helen Mirren; Kristin Scott Thomas; Emily Watson
Drehbuch:Julian Fellowes
Länge:137 Minuten
Kinostart:13.06.2002
Verleih:Universal
Produktion: Capitol Films Ltd., Zestwick (Sandcastle 5 Productions); Sandcastle Productions;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

“Europäisch” erzählt Altmeister Robert Altman seinen in England entstanden Film, der die Klassengesellschaft von 1932 zum Thema hat. Ein Schloß auf dem Lande, eine adlige Jagdgesellschaft, zwei Tage und Nächte. Die Ermordung des Hausherrn ist ein Tyrannenmord. In “oben” und “unten” (upstairs und downstairs) scheidet sich das Haus, Hackordnungen, Dünkel und Geheimnisse allerorts. Meisterhaft, mit viel Understatement und mit scheinbar nur leichter Hand entfaltet Altman sein breites Personen-Tableau, verknüpft Erzählstränge und Geschichten, läßt Figuren plastisch werden. Ausstattung, Kostüme, das filmische Handwerk und sogar jede Bewegung der Protagonisten sind sorgfältig bedacht. Altmans Blick ist nüchtern und unbestechlich, so entfaltet sich ein tiefenscharfes Gesellschaftsbild. Mit gleicher Aufmerksamkeit und der stets gleicher Nüchternheit beobachtet er seine Personen. Das Urteil und das Urteilen überläßt er dem Filmpublikum. Das mag man je nach Disposition als Melodram oder als Satire, als böse Abrechnung oder als kühle Betrachtung empfinden. Der Umgang der Jagdgesellschaft und des Dienstpersonals mit dem Mord spricht Bände, ganz und gar außerordentlich ist, wie der Film zu einer Lösung kommt und wie er sie seinem Publikum überläßt.