Go, Trabi, Go

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Welche Überraschung: Nach "Meier" ist es Peter Timm wiederum gelungen, eine intelligente und wirklich witzige Komödie zu gestalten. Familie Struutzes Urlaubsreise vom sächsischen Bitterfeld zum Traumziel Neapel wird ungewollt zu einem Abenteuer voller Überraschungen. Ihr geliebter Trabi entpuppt sich als unschlagbarere "Held" bei der Bewältigung aller Etappen-Hindernisse.
Timm ist in keiner Weise der Versuchung erlegen, sächsische Sprache und Eigenheiten sowie die staunende, manchmal hilflose Unerfahrenheit der Protagonisten karikierend auszubeuten. Im Gegenteil: Er gibt den Darstellern Gelegenheit, durch die Wechselbäder der Gefühle zu gehen. Man freut sich, man liebt sich, man streitet und versöhnt sich wieder.

Deutschlehrer Papa Struutz schwebt im literarischen Himmel der Italienreise Goethes, um dann selbst ironisch und pfiffig/frech von Töchterchen Jacqueline wieder auf den Boden der Realität zurückgeholt zu werden. Eine Fülle von reizvollen und nicht abgedroschenen Gags sowie spritzigen Dialogen lassen zu keiner Zeit Langeweile aufkommen. Die in Landschaftsaufnahmen schwelgende, wie auch im Detail gut beobachtende Kamera sowie ein flotter Schnitt zeichnen diesen Film ebenso aus wie auch das Drehbuch (Dialoge) und die Regie (Auswahl und Führung der Darsteller).