Geigensolo (Solo of violine)

Kurzbeschreibung

Eine schräge Vorstellung ...
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Tragikomödie; Kurzfilm
Regie:Karin Malwitz
Darsteller:Jürgen Holtz; Armin Marewski
Drehbuch:Philipp Batereau; Karin Malwitz
Länge:22 Minuten
Produktion: Karin Malwitz Filmproduktion
Förderer:BKM; Hessische Filmförderung

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Schnatternde Gänse leiten im Prolog als Geschichtenerzähler ein, um dann die Lösung dieses filmischen Kunstgriffes im Finale zu präsentieren und die Geschichte mit einer schönen Pointe zu beenden.

Der Film, der ohne Dialoge auskommt, konzentriert sich ganz auf den betagten Geigenvirtuosen Theo, der sein Leben gelebt und wohl nicht mehr viel zu erwarten hat. Ohne Gram und ohne Resignation will er aktiv seiner Laufbahn und seinem Leben ein Ende setzen. Die vielen in der Decke befindlichen Löcher zeugen von einigen vergeblichen Versuchen, sich mit dem eigenen Gürtel zu erhängen. Und überhaupt, wie soll ein würdiger Abgang aus einem ereignisreichen Leben gestaltet werden, wenn einem ständig beim Versuch sich zu Erhängen die Hose in die Kniekehlen rutscht? Der Gürtel kann eben nur eine Funktion erfüllen – so ein Missgeschick. So besinnt sich Theo, es noch einmal mit dem Leben zu versuchen, zumal ihm scheinbar drei hübsche Chinesinnen vom Haus gegenüber zuwinken.
Es ist Sylvestermorgen, Theo dreht auf und startet eine Einmannparty, während sich im Stockwerk darunter die Gäste langweilen. Die drei chinesischen Damen, die der langweiligen Sylvesterfeier eines jungen Mannes im unteren Stockwerk entfliehen, gesellen sich zu Theo, der ein wahres Feuerwerk an Lebenslust versprüht und auf seiner Geige aufspielt wie in seinen besten Zeiten.

Mit Jürgen Holtz hat sich ein sensationeller Hauptdarsteller gefunden, der diesen schräg-absurden Schauspielerfilm durch sein virtuoses Mimenspiel von Anfang bis Ende trägt. Schnatternde Gänse beenden eine Geschichte, in der bis zum furiosen Ende die Funken sprühen. Das ist beste anspruchsvolle Unterhaltung: Bitte mehr davon.