Freshman

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Ein „Freshman“ aus der amerikanischen Provinz kommt nach New York, um dort an der Filmhochschule zu studieren. Unversehens gerät er, kaum angekommen, in ein Mafia-Netz, dessen Paten ihn in sein Herz schließt und als Schwiegersohn gewinnen will.

Im schnellen Tempo und mit einem beständigen Feuerwerk urkomischer Situationen, gespickt mit köstlich-ironsichen Anspielungen auf den gelegentlichen Aberwitz eines amerikanischen Filmstudiums und auf viele all zu verbrauchte Filmmuster, gerät diese Geschichte zu einer brillanten Parodie des Spiels zwischen Ehrenhaftigkeit und Verführung. Alle filmischen Zutaten einer intellektuellen Komödie werden „angerührt“ und so umgesetzt, dass Inhalt und Form in hinreißender Montage miteinander gesellig werden.

Als Darsteller des reifen, sehr väterlichen Paten, noch dazu treffsicher synchronisiert, bietet Marlon Brando hier höchste Schauspielkunst. Der junge „Freshman“ wird überzeugend von Matthew Broderick dargestellt, die Tochter des Paten von Penelope Ann Miller. Auch Maximilian Schell begegnen wir hier in einer Rolle wieder, die ihm Gelegenheit bietet, seine theatralische Mimenskala voll durchzuspielen. Bis ins kleinste Detail ist dieser Film so sophisticated aufgebaut, dass er im europäischen Kino möglicherweise auf ein verständigeres, von vielen komischen Anspielungen eher begeistertes Publikum treffen mag, als in den Vereinigten Staaten selbst.