Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs

Kinostart: 23.02.89
1998
Filmplakat: Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs

Kurzbeschreibung

Der Synchronsprecher Ivan hat sich von seiner langjährigen Freundin und Kollegin Pepa getrennt. Pepas Bemühungen, dem Geliebten mitzuteilen, daß sie schwanger ist, scheitern. Während sie sich in ihrer Wohnung mit Selbstmordgedanken trägt, stellen unangekündigte Besucher ihre Wohnung auf den Kopf. Ihre Freundin Candela versucht, vor Polizei und Terroristen unterzutauchen, eine alte Geliebte Ivans taucht mit Eifersuchtsgefühlen auf und zufällig stößt deren Sohn Carlos mit seiner Freundin ebenfalls zu Pepa. Er will ihre Wohnung mieten. Schnell vergißt die Spanierin die eigenen Sorgen und verhindert am Ende gar einen Mordanschlag auf den treulosen Lebensgefährten.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Komödie
Regie:Pedro Almodóvar
Darsteller:Antonio Banderas; Maria Barranco; Carmen Maura; Guillermo Montasinos; Rossy de Palma
Drehbuch:Pedro Almodóvar
Kamera:Jose Luis Alscaine
Schnitt:Jose Salcedo
Musik:Bernando Bonezzi
Länge:89 Minuten
Kinostart:23.02.1989
Verleih:Fox
Produktion: El Deseo D.A.S., L.U.
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Eine Komödie, die mit Esprit und Turbulenz optische Gags (nicht nur beim Titelvorspann oder bei den Brechungen des Geschehens in den Spiegeln), filmische Gags (nicht nur beim Fliegen von Koffern und Grammophonplatten oder beim Timing von Begegnungen und Nichtbegegnungen) und Handlungs-Gags (nicht nur im Arrangement der Personenkonstellationen oder bei den Wirkungen besonderer Gazpacho-Rezepturen) pointensicher und gelegentlich satyrhaft „Scherz und Satire, Ironie und tiefere Bedeutung“ mischt. Eine Hommage an die Frauen, die (auch wenn dem Nervenzusammenbruch angeblich oder tatsächlich nahe) den Männern, die sich auch noch teilen müssen und denen sie nicht irgendwie, sondern sehr direkt nachlaufen, doch immer um ein Deut überlegen und voraus sind – Männern, die weniger Profil haben als Frauen und bei denen der Apfel erkennbar nicht weit vom Stamm fällt. Ein Film auch über Solidarität der Frauen, die dort ganz selbstverständlich wird, wo man sie am wenigsten erwartet – keine ideologische Solidarität, sondern eine unterschwellige Gemeinsamkeit. Denn Frauen, das „lehrt“ der Film in immer neuen ironischen Kapriolen, satirischen Sketchen, hintergründigen Scherzen, Frauen sind stärker Charaktere als Männer je sein können – jene Männer, von denen sie doch (und sei es nur bei der Reparatur des Telefons) gelegentlich abhängen.

Dieser Thematik ordnet sich alles (sozusagen höchst ordentlich) unter: Handlung und Ausstattung, Milieu und Tricks, Fabel und Kamera (mit ästhetisch reizvollen Aufnahmen). Montage und Musik, Kostüme und Choreographie. Kein Jahrhundertwerk, gewiss, aber ein durchweg gelungener und bei aller Disparatheit der Geschehnisse ein Film der heitersten Sorte.