Filmplakat: Forst

FBW-Pressetext

Was ist ein Wald? Eine Ansammlung von Bäumen? Ein stiller Ort, fern von der menschlichen Zivilisation? Der Filmemacher und Künstler Ulu Braun sieht das ganz anders und hält dagegen: Der Wald ist viel mehr. Schon der Titel des Collagefilms, FORST, verrät die Assoziation mit einem kultivierten und bewirtschafteten Wald. Braun kontrastiert die Bilder der Ruhe mit aufliegenden Bewegtbildern von Sportlern, einem Picknick junger Menschen oder auch Grabsteinen. Der Wald als Nutzfläche, als wirtschaftlicher Faktor – in allen Bildern und Assoziationen verdeutlicht der Film diese Bedeutung. Und lässt auch das Mythische und Märchenhafte nicht beiseite. Letzten Endes jedoch sind die Bilder so frei gewählt, dass sie durch den Zuschauer immer individuell assoziierbar sind. Denn jeder sieht einen anderen Wald, wenn er ihn betrachtet und durch ihn hindurchwandert. Ein orginelles Filmexperiment.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Experimentalfilm; Kurzfilm
Regie:Ulu Braun
Darsteller:Katja Franziska Müller; Leni Schmidt; Theo Seidel; Rudolf Braun
Drehbuch:Ulu Braun
Kamera:Ulu Braun
Schnitt:Ulu Braun
Musik:Max Knoth
Länge:10 Minuten
Produktion: Studio Ulu Braun Ulu Braun

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Forst – das ist der deutsche Wald in seiner bewirtschafteten, kultivierten Form. Der Videokünstler Ulu Braun nimmt den Zuschauer in seinem experimentellen Kurzfilm mit auf einen ungewöhnlichen Spaziergang durch eben jenen Forst. Seine Assoziationen lassen den Zuschauer diese eigentlich sehr vertraute Umgebung mit vollkommen neuen Augen sehen. Wenn sich Tartanbahnen durch den Waldboden ziehen, wenn Trachtengruppen über Holzgestellen tanzen und sich die Oberflächen der Forstwanderer irisierend verändern, dann ist das nicht alles auf Anhieb zu entschlüsseln, wie Teile des Ausschusses anmerkten, aber doch auch nicht so verkopft, dass der Zuschauer außen vor bleibt. So zeichnet sich FORST neben der handwerklichen Kraft auch durch seine Einladung an den Betrachter aus, das Gesehene zu entschlüsseln, die dahinter stehenden ästhetischen und inhaltlichen Konzepte zu decodieren. FORST ist ein gelungenes Beispiel für die perfekte Kombination aus Kunstvideo und Kurzfilm.