Everybody Wins

Kinostart: 02.02.90
1989
Filmplakat: Everybody Wins

Kurzbeschreibung

Tom O'Toole, ein populärer Privatdetektiv, wird von der merkwürdigen Angela angeheuert, um einen scheinbar aussichtslosen Fall zu lösen: Der junge Felix soll seinen Onkel brutal ermordet haben. Angela läßt den ahnungslosen O'Toole mit von ihr wohldosierten Informationen ermitteln, bis er erkennt, daß sie selbst Felix entlasten und den wahren Mörder entlarven könnte. Denn Angela, in die sich der Detetktiv inzwischen verliebt hat, ist nicht nur eine stadtbekannte Prostituierte mit besten Kontakten zu den Honoratioren, die alle in die schmutzige Affäre verwickelt sind, sie war auch Zeugin des Verbrechens. Am Ende tötet sich der Mörder selbst, Felix kommt frei und Angela arrangiert sich mit den wahren Schuldigen.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Thriller
Regie:Karel Reisz
Darsteller:Judith Ivey; Nick Nolte; Will Patton; Jack Warden; Debra Winger
Drehbuch:Arthur Miller
Buchvorlage:Arthur Miller
Kamera:Ian Baker
Schnitt:John Bloom
Musik:Mark Isham; Leon Redbone
Länge:97 Minuten
Kinostart:02.02.1990
Verleih:Jugendfilm Verleih
Produktion: Orion Pictures Corporation, New York, N.Y., Recorded Picture Company, London;
FSK:16

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Die Erteilung des höchsten Prädikates rechtfertigt sich vor allem durch die Qualität des Drehbuchs und der Hauptdarsteller. Nach „The Misfits“ vor 30 Jahren hat Arthur Miller erst ein einziges Kinofilmdrehbuch wieder geschrieben: „ Everybody Wins“. Und er brachte das Kunststück fertig, die Vorlage für einen Kriminalfilm zu liefern, der ohne äußere Effekte auskommt, ohne Darstellung von Mord und Verfolgungsjagd, und der darauf verzichtet, in dem üblichen Showdownprozess zu gipfeln. Dieses Drehbuch macht den Zuschauer selbst zum Detektiv, der das Material zur Rehabilitation eines unschuldig Verurteilten Stück für Stück zusammenträgt und dabei aufschlussreiche Informationen über die Gesellschaft einer mittleren amerikanischen Stadt erhält, in der der Mordfall nur die Spitze eines Eisbergs von Korruption, Drogenhandel und Bigotterie darstellt. Ein Dialogfilm zweifellos, aber mit so geschickt dosierter Informationszuteilung, dass die Spannung nicht nachlässt.

Nick Nolte und Debra Winger, dieser vor allem, gelingt es, die raffiniert aufgeschlüsselte Handlung glaubwürdig zusammenzusetzen und hinter den Klischees ihrer Rollen die Menschen erkennen lassen. Die Regie von Karel Reisz vermag nicht immer den Eindruck zu verwischen, als hätte diese Geschichte ihren Ursprung in einem Bühnenstück. Auch hat die Ausstattung manchmal etwas Kulissenhaftes, aber das entspricht dem Bild der amerikanischen Architektur, und schließlich ist dies ein auch um Authentizität bemühter Film.