Es ist ein Elch entsprungen

Kinostart: 03.11.05
2005
Filmplakat: Es ist ein Elch entsprungen

FBW-Pressetext

Intelligentes und witziges Filmvergnügen für die ganze Familie, erwachsene und junge Weihnachtszweifler werden reich beschert und überrascht. Der haarsträubende Plot funktioniert, fast könnte man wieder an Weihnachten glauben...
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Komödie
Regie:Ben Verbong
Darsteller:Mario Adorf; Raban Bieling; Sarah Beck; Jürgen Tarrach; Anja Kling
Drehbuch:Andreas Steinhöfel; Andreas Bradler
Buchvorlage:Andreas Steinhöfel
Weblinks:;
Länge:91 Minuten
Kinostart:03.11.2005
Verleih:Buena Vista Filmverleih
Produktion: SAM-Film GmbH, SamFilm;
FSK:0

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Ein wunderschöner Familienfilm mit absurden Ideen. Die turbulente Geschichte um einen fliegenden Elch, der seinem Weihnachtsmann abhanden kommt und einer Familie in Bayern durchs Dach mitten ins Ikea-Wohnzimmer stürzt, kann man getrost als eine Antwort auf amerikanische Weihnachtsfilmproduktionen verstehen. Wortwitz und Tempo zeichnen das Märchen aus, das uns die Realität des Weihnachtsmannes näher bringen will.

Turbulent geht es zu, der Elch spricht Deutsch mit französischen Einschlag und kommt vom Nordpol, wo er eigentlich seinem Chef den Schlitten probeweise ziehen soll, damit wir pünktlich wie jedes Jahr unsere Weihnachtsgeschenke erhalten. Daraus wird aber dieses Jahr nun nichts, wenn nicht die richtigen Abenteuer bestanden werden. Die Verwicklungen aber sind zahlreich. Eine nette, gut besetzte Rumpf-Familie hat sich der mächtig große Elch „Mr. Moose“ für seine Notlandung ausgesucht: Der Vater arbeitet als Forscher am Nordpol, die hübsche Mutter ist alltagstauglich und patent und die beiden Geschwister sind eine interessante Mischung. Der zehnjährige Bertil wäre am liebsten bei seinem Vater, seine vorwitzige und vorpubertierende Schwester ist aktive Naturwissenschaftlerin, beide verbünden sich schnell mit dem Elch und würden ihn am liebsten nicht mehr hergeben.

Herr Pannecke dagegen, Hofbesitzer und Vermieter, würde gerne als weitere Jagdtrophäe einen Elch schießen, um seine Geweihsammlung zu vervollständigen. Dann kommt auch noch der Weihnachtsmann dazu, der den Elch für seine Berufsausübung braucht. Er findet tatsächlich zur richtigen Familie, landet aber dann in die Psychiatrie: Wer glaubt schon einem Weihnachtsmann, dass er es persönlich ist? Dass am Ende alle glücklich dann doch noch Weihnachten feiern können und selbst der Vater vom Nordpol weg in die Familie gebeamt wird, versteht sich bei einem solchen Filmmärchen von selbst.

Der Film basiert auf einem ausgefeilten Drehbuch, das ein turbulentes Märchen erzählt, ohne dabei überfrachtet oder betulich zu wirken. Selbst das Überzogene bleibt im Erzählduktus einer nachvollziehbaren Situationskomik. Köstlich und souverän agiert Mario Adorf als Weihnachtsmann im karierten Anzug. Sein Elch ist nicht Walt-Disney-perfekt, sondern eher wie eine Figur aus der Muppetshow zu zu orten, aber „Mr. Moose“ ist sehr liebenswert.

Ein großes Lob gilt der Ausstattung, vor allem im Haus des Hofbesitzers Pannecke mit dem Gruselkabinett der Jagdtrophäen. Die Geschichte ist zeitgemäß inszeniert - und wer danach nicht an den Weihnachtsmann glaubt, dem ist auch nicht zu helfen, denn worum geht es in diesem Film: um Glaube, Hoffnung und Liebe.