Emelka-Palast

1986

Jurybegründung

Der Film hat in verschiedenen Bearbeitungen eine inhaltliche und gestalterische Bereicherung erfahren. Zwar ist gewiß, daß man beim Anschauen des Films sich Möglichkeiten vergegenwärtigt, was alles in ihm noch hätte gesagt und dargestellt werden können, da es mit seiner Themenstellung aufs Engste verknüpft ist. Es ist aber auch gewiß, daß solche Kommentierung der Film erkennbar nicht will und daß gleichzeitig solche im Kopf des Zuschauers geweckte Überlegungen zu seiner Qualität gehören und durch seinen Stil bedingt sind: Er will, daß der Betrachter zum Denken, zu Gedanken, zu Weiterungen kommt, er überläßt sie ihm, indem er sie in Gang setzt.



Der Film überzeugt durch den Einfall, in einem Modell des Theaterinnern die damaligen Filme zu vergegenwärtigen, als sähe man sie heute im Kino. Er überzeugt auch durch die Überlegenheit einer Montage, die beispielsweise am Anfang einem sehr viel Zeit läßt, die Filmtheaterprogramme in Ruhe zu betrachten, während sie am Schluß nur noch wie in Hast abgeblättert werden. Dies sind gestalterische Vorzüge. Daneben wirkt er durch den Assoziationsreichtum, mit dem er Glanz und Brüchigkeit der Filmwelt, Ewigkeit und Vergänglichkeit ihrer Werke und ihrer Abspielstätten, ihrer Zuschauer und der Zeitumstände anspricht. Entsprechend solcher Doppelbödigkeit ist auch die These, die dem Film voran- und nachgestellt wird, zwiespältig, d.h. zum Nachdenken anregend: Die Kinos sterben - doch stirbt deshalb das Kino.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Kurzfilm
Regie:Hans Sachs; Hedda Rinneberg
Länge:11 Minuten
Produktion:

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Der Film hat in verschiedenen Bearbeitungen eine inhaltliche und gestalterische Bereicherung erfahren. Zwar ist gewiß, daß man beim Anschauen des Films sich Möglichkeiten vergegenwärtigt, was alles in ihm noch hätte gesagt und dargestellt werden können, da es mit seiner Themenstellung aufs Engste verknüpft ist. Es ist aber auch gewiß, daß solche Kommentierung der Film erkennbar nicht will und daß gleichzeitig solche im Kopf des Zuschauers geweckte Überlegungen zu seiner Qualität gehören und durch seinen Stil bedingt sind: Er will, daß der Betrachter zum Denken, zu Gedanken, zu Weiterungen kommt, er überläßt sie ihm, indem er sie in Gang setzt.

Der Film überzeugt durch den Einfall, in einem Modell des Theaterinnern die damaligen Filme zu vergegenwärtigen, als sähe man sie heute im Kino. Er überzeugt auch durch die Überlegenheit einer Montage, die beispielsweise am Anfang einem sehr viel Zeit läßt, die Filmtheaterprogramme in Ruhe zu betrachten, während sie am Schluß nur noch wie in Hast abgeblättert werden. Dies sind gestalterische Vorzüge. Daneben wirkt er durch den Assoziationsreichtum, mit dem er Glanz und Brüchigkeit der Filmwelt, Ewigkeit und Vergänglichkeit ihrer Werke und ihrer Abspielstätten, ihrer Zuschauer und der Zeitumstände anspricht. Entsprechend solcher Doppelbödigkeit ist auch die These, die dem Film voran- und nachgestellt wird, zwiespältig, d.h. zum Nachdenken anregend: Die Kinos sterben - doch stirbt deshalb das Kino.