Elizabeth - Das goldene Königreich

Kinostart: 20.12.07
2007
Filmplakat: Elizabeth - Das goldene Königreich

FBW-Pressetext

Oh, glorreiches England, so viel Geschichte, Dramen und Tragödien. Ein solch zugleich respektloser wie überschwänglicher Film über eine Figur aus der deutschen Geschichte wäre kaum denkbar. Der indische Regisseur Shekhar Kapur (Bandit Queen) inszeniert den zweiten Teil der Elizabeth-Saga teilweise wie eine Pop-Oper, in der die prachtvollen Kostüme manchmal den Darstellern fast die Schau zu stehlen drohen. Impressive Schauspielerleistungen, ein satter Soundtrack. Glanzvoll, romantisch, witzig, dramatisch und voller Kinoschauwerte.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Geschichtsfilm; Spielfilm
Regie:Shekhar Kapur
Darsteller:Geoffrey Rush; Cate Blanchett; Clive Owen; Abbie Cornish; Tom Hollander
Drehbuch:Michael Hirst; William Nicholson
Weblinks:;
Länge:114 Minuten
Kinostart:20.12.2007
Verleih:Universal
Produktion: Universal Pictures Germany GmbH, Working Title Production;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Wie schon in „Elizabeth“ hat Shekhar Kapur hier wieder britische Historie in Pop verwandelt. Die historischen Vorkommnisse bilden den Anlass für grandioses Unterhaltungskino. Wenn kümmert es da noch, dass Sir Walter Raleigh während der Seeschlacht gegen die spanische Armada den englischen Boden gar nicht verlassen hat und dass nicht Elizabeth sondern Jeanne D´Arc zu Pferde und in blitzender Rüstung eine Kampfesrede vor ihren Truppen hielt ? Clive Owen sieht blendend aus, wenn er sich wie in einem Piratenfilm am Seil über die Reling schwingt, und an Cate Blanchett kann man sich in diesem Film gar nicht satt genug sehen.
Bis in die kleinsten Gesten hinein wirkt Cate Blanchett wie königlich und gibt dem Film ein Zentrum, sodass die prächtige Ausstattung nie die Oberhand über die Geschichte verliert. Dabei bietet dieser Film auch einen Rausch aus Farben, Stoffen und Ornamenten. Und mit dem gleichen Überschwang, mit dem Shekhar Kapur hier Perücken, Kostüme und die riesigen historischen Schauplätze ausstellt, erzählt er auch. Die Episode um Maria Stuart, über die sonst ganze Tragödien verfasst wurden, erzählt er mit knappen Einschüben, die wie parallel montierte Kontrapunkte zu den Triumphen von Elizabeth wirken. Einer der dramatischen Höhepunkte ist ihr nobler Tod durch das Schwert des Scharfrichters, bei dem Samantha Morton all ihr Können aufbringen muss, damit sie sich nicht von ihrem Kleid die Szene stehlen lässt.
Wie schon im ersten Film verkörpert Geoffrey Rush wieder mit einer undurchsichtigen Aura den Berater der Königin, Sir Francis Walsingham. Andere Figuren wie der spanische Monarch oder (in einem sehr komischen kleinen Zwischenspiel) der Erzherzog von Österreich sind effektiv zu Typen reduziert worden. Kapur ist die romantische Intrige um Sir Walter Raleigh und die Hofdame Elizabeth Throckmorton mindestens genauso wichtig wie die Seeschlacht, bei der sich das Schicksal von Elizabeth und England entscheidet.
Hier wie dort plündert Kapur ungeniert die Genres und inszeniert ein amouröses Treffen bei Kerzenlicht genauso bildgewaltig wie den Angriff der britischen Kriegsschiffe gegen die Armada.