Einmal Arizona

Kinostart: 08.08.91
1991
Filmplakat: Einmal Arizona

Kurzbeschreibung

Ein 19jähriger aus Halle erfüllt sich einen Traum und fährt mit dem Motorrad quer durch Amerika, um einer für ihn völlig neue und faszinierende Welt zu erleben.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Spielfilm; Roadmovie
Regie:Hans-Günther Bücking
Darsteller:Helmut Berger; Nikolaus Gröbe
Drehbuch:Hans-Günther Bücking
Kamera:Hans-Günther Bücking
Schnitt:Helga Borsche
Musik:Nick Woodland
Länge:81 Minuten
Kinostart:08.08.1991
Verleih:Tobis
Produktion: Rialto Film GmbH, Berlin
FSK:6

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Ein Junge aus dem Ossi-Land erlebt die USA, den Rausch der Motorkräfte und der weiten Landschaften. Die Mehrheit des Bewertungsausschusses würdigt, dass der Film ebenso bescheiden bleibt, wie sein Held, der die ersten Fragen an seine Umwelt zu stellen lernt. Er hat nicht nur mit dem fremden Land, den fremden Menschen, er hat auch mit den Frauen keine Erfahrungen. Insofern kann sich keine Geschichte entfalten und sie tut es auch nicht – insofern ist der Film in sich stimmig. Er wird als angenehm empfunden, weil er kaum Dialoge kennt und sich von der Atmosphäre tragen lässt. Es ist ein „passiver“ Film, auf den man sich aber auch einlassen muss.

Ungeteilt ist das Lob für den Hauptdarsteller mit seinem offenen Gesicht, das jugendhafte Naivität ebenso glaubhaft macht, wie es ihm entwaffnend gelingt, seinen aus Wien stammenden Gegenspieler zu domestizieren. Glaubhaft auch, wie der Neunzehnjährige sich immer wieder vor den glitzernden Kulissen oder in den weiten Landschaften per Selbstauslöser – mit einer längst aus der Mode gekommenen Kamera – fotografiert. Wohl, weil er es immer noch nicht fassen kann, auf diesem anderen Kontinent zu sein, und weil er die anfangs, im gelungenen Kontrast gezeigten Schwarzweiß-Aufnahmen früherer Reisen in der DDR und nach Polen ergänzen möchte.

Für die Minderheit erscheint die Geschichte dieses „Schmalspur“ – Road – Movies jedoch als zu wenig ausgearbeitet. Aus dem Thema hätte mehr gemacht werden müssen. Was empfindet die Hauptperson, wie verarbeitet sie ihre Eindrücke? Dies wird nicht behandelt. Der Junge lebt in seiner Welt und bleibt dabei.

Kritik wird ferner an den sich im Bild immer wiederholenden Kreuzungen von Eisenbahn und Straße sowie an der Kamera mit der Vielzahl von Tele-Einstellungen laut. Die konsequente Anwendung des Teleobjektivs wird jedoch in diesem Fall für motiviert gehalten.