Ein Lied für Beko

Kurzbeschreibung

Der Kurde Beko wird von türkischen Spezialtruppen festgesetzt, gerät im irakischen Hochland zwischen die Kriegsfronten und wird nach einem Giftgasangriff nach Deutschland ausgeflogen.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Spielfilm
Regie:Nizamettin Aric
Darsteller:Nizamettin Aric; Bêzara Arsen; Lusika Hesen; Cemalê Jora
Drehbuch:Nizamettin Aric; Christine Kernich
Kamera:Thomas Mauch
Schnitt:Gaby Wragge; Susanne Lahaye
Musik:Nizamettin Aric
Länge:105 Minuten
Produktion: Margarita Woskanjan, Woskanjan, Margarita, Filmproduktion, Berlin
FSK:6

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Im Mittelpunkt dieses Films steht nicht nur das Schicksal eines jugnen türkischen Kurden, sondern auch das Geschick der Kurden schlechthin, ein Volk, das seit Jahrhunderten nur Verfolgung und Flüchtlingselend kennt.
Dies erzählt der Film in ruhigen, stillen Bildern, ohne Larmoyanz und ohne künstliche Dramatik. Die Dramatik ergibt sich nach der Rückkehr der kurdischen Flüchtlinge in ihr Heimatdorf, als Beko Zeuge eines Giftgasangriffes auf die unschuldigen Dorfbewohner wird und es ihm gelingt, ein kleines Mädchen, das den Angriff überlebt hat, zu retten und nach Deutschland zu bringen. Aus dem Rückblick erinnert sich Beko an die Monate bei seinen kurdischen Brüdern und Schwestern in den Bergen.

Dieser Film ist ein wichtiger Beitrag zum Verständnis der Kurdentragödie. Das Drama der Kurden wird hier durch die Darstellung des Schicksals von Beko und vor allem auch seines Bruders, der am Schluss seinem Schicksal nicht entgehen kann und als türkischer Soldat bei einem Gefecht mit Kurden getötet wird, dem Zuschauer eindrucksvoll nähergebracht. Vor allem die Kamera von Thomas Mauch ist es, die mit eindrucksvollen Aufnahmen der kurdischen Landschaft und der Gesichter der Protagonisten diese menschenschicksale noch intensiver und erschütternder erscheinen lässt.

Es bleibt zu hoffen, dass dieser Film wirklich das Ziel erreicht, das sich auch sein Regisseur gesetzt hat, nämlich auf die Kurden und den drohenden Untergang dieser uralten Kulturnation hinzuweisen. Das bedeutet allerdings für den Zuschauer, dass er sich auf eine Machart einlassen muss, die oft konträr zu den Sehgewohnheiten ist, nämlich mit ruhigen und sehr langsamen Handlungsabläufen.