Ein kleiner Augenblick des Glücks

Filmplakat: Ein kleiner Augenblick des Glücks

Kurzbeschreibung

Ein sonniger Frühlingstag in Wien. Andreas, ein dynamischer Junggeselle Ende Dreißig, laviert sich mit moralisch grenzwertigen Mitteln trickreich durch den Tag.
Als er jedoch auf Katja trifft, die ähnlich lebt und handelt wie er, funktionieren seine Verhaltensstrategien auf einmal nicht mehr.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Kurzfilm
Regie:Thomas Moritz Helm
Darsteller:Michael Smulik; Melanie Kretschmann; Katharina Klar; Silvia Fenz
Drehbuch:Thomas Moritz Helm
Kamera:Thomas Moritz Helm; Sebastian Thaler
Schnitt:Stefan Oliveira-Pita
Musik:Chris Wosimski
Länge:23 Minuten
Produktion: Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf" Potsdam-Babelsberg
Förderer:Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf" Potsdam-Babelsberg

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Thomas Moritz Helm gelingt mit seinem Film eine durchaus interessante Studie eines Mannes, der sich von allgemeingültigen Werte- und Moralvorstellungen verabschiedet zu haben scheint und sich durchs Leben treiben lässt. Die Menschen, denen er begegnet, sind ihm in erster Linie Mittel und Zweck, um seine egoistischen Bedürfnisse zu befriedigen. Er ist verlogen und rücksichtslos. Dabei macht der Film von einem bestimmten Stereotyp des attraktiven und mit einigen Bonmots auftrumpfenden Lebemannes, der in einen dunklen Anzug gekleidet ist, Gebrauch. Der Handlungsort verweist auf das Stereotyp des Wiener Charmeurs. Dem Film ist die Intention anzumerken, die Hauptfigur als gesellschaftliches Symptom anzulegen. In gewisser Weise erinnert Andreas an Figuren in den Romanen Michel Houellebecqs. Andreas steht für eine Ideologie, in der Sex das einzige ist, was noch am Leben hält. Die Suche nach emotionaler Nähe wurde längst aufgegeben. Die ästhetische Kargheit des Films schafft hierzu auch eine passende Atmosphäre emotionaler Kälte.

Wenn auch die Mitglieder der Jury der inhaltlichen Aufbereitung des Films nicht in allen Facetten zustimmen, so loben sie doch die perfekte formale Aufbereitung, wie auch Dramaturgie, Kamera, Bildgestaltung, Montage und vor allem das gute Spiel der Protagonisten unter sicherer Führung, an deren Spitze der souveräne Michael Smulik als Andreas steht.