Ein charmantes Ekel

Kinostart: 30.06.91
1990
Filmplakat: Ein charmantes Ekel

Kurzbeschreibung

Episoden aus dem Leben einer italo-amerikanischen Familie, deren Tochter einen litauischen Emigranten heiratet, der von den Eltern erst akzeptiert wird, als er zum Pflegefall wird.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Tragikomödie
Regie:Lasse Hallström
Darsteller:Richard Dreyfuss; Holly Hunter
Drehbuch:Malia Scotch Marmo
Kamera:Theo van de Sande
Schnitt:Andrew Mondshein
Musik:James Horner
Länge:115 Minuten
Kinostart:30.06.1991
Verleih:Universal
Produktion: Universal Studios
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Mit erstaunlicher Sicherheit inszenierte der schwedische Regisseur Lasse Hallström seinen ersten Spielfilm in den USA.
Er erzählt Episoden aus dem Leben einer gut bürgerlichen Bostoner Familie. Vater Joe Bella hält diese, getreu seiner italienischen Herkunft, uf patriarchalische und dennoch sympathische Weise zusammen. Seinen beiden Töchtern und dem Sohn ist es nie gelungen, sich aus dem Familienschoß abzunabeln. Mit hervorragendem Blick für Atmosphäre und einer ruhigen und liebevoll beobachtenden Kamera zeigt uns Hallström große und kleine Tragödien des Lebens und eine Fülle der unterschiedlichsten Familienfeiern. Er verschafft dem Zuschauer eine ironische Distanz zum Geschehen, ohne sie denunziatorisch zu gebrauchen.

Die Spannung bezieht der Film aus der Gegenüberstellung zweier unterschiedlicher Lebensformen, Abstammungen und Charaktere: Bells Tochter Renata bringt mit ihrem Auserwählten Sam das Familienidyll in totale Unordnung. Der auf seine litauische Abstammung stolze und nicht gerade auf den Mund gefallene Mann beeindruckt die Familie durch seine Großzügigkeit und sein galantes Auftreten. Er wird immer als Fremdkörper angesehen und erst Akzeptiert, als er herzkrank im Rollstuhl sitzt.

So ist dieser Film auch als Plädoyer an die Toleranz unterschiedlicher Lebensformen und das Miteinander verschiedener Kulturen zu bezeichnen. Darstellerische Glanzleistungen, vor allem durch Richard Dreyfuß, Danny Aiello und Holly Hunter, gründen auf einem erstklassigem Drehbuch und einer souveränen Regie.