Dreamgirls

Kinostart: 01.02.07
2006
Filmplakat: Dreamgirls

FBW-Pressetext

Tränen, Dramen, Herz und Schmerz, wunderbare Musik, stimmgewaltige Interpretinnen. Die Geschichte einer fiktiven Soul-Group ist den „Supremes“ nachempfunden und in jeder Hinsicht nicht weit vom Kern des Soul entfernt. Eddie Murphy in einer glanzvoll ernsten Rolle, Jamie Foxx wie immer ein Genuss, von den Darstellerinnen ganz zu schweigen. Die rundum gelungene filmische Umsetzung eines Broadway-Musicals und ein Juwel des Genres.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Musikfilm; Spielfilm
Regie:Bill Condon
Darsteller:Jamie Foxx; Eddie Murphy; Beyoncé Knowles
Drehbuch:Bill Condon
Länge:130 Minuten
Kinostart:01.02.2007
Verleih:Universal
Produktion: Universal Pictures International Germany GmbH, DreamWorks SKG; Paramount Pictures; Laurence Mark Productions,
FSK:0

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Der Mythos des Showgeschäftes in vielen Facetten.

Ein klassisches Erfolgskonzept der amerikanischen Filmgeschichte ist hier auf überzeugende Weise angewandt: die Straße vom Broadway nach Hollywood, die perfekte Transformation der Bühnenshow zum cineastischen Showereignis.

Bereits 1981 hatte „Dreamgirls“ den Broadway-Start und wurde damals vor allem auch wegen der authentischen Bezüge zur Story der „Supremes“ und zur Biographie der Diana Ross gefeiert und gerühmt.

Regisseur und Drehbuchautor Bill Condon (der auch das Drehbuch zu “Gods and Monsters” und 2002 für die Musical-Adaption “Chicago” verfasste) hat diese Hintergründe beibehalten, erweitert sie jedoch noch zu einer komplexen Kulturgeschichte schwarzer Soul- und Jazzmusik der 1960er Jahre.

„Dreamgirls“ wird so zu einer Geschichte mit Anthologiecharakter: Aufstieg eines Girltrios, das bei einem Talentwettbewerb entdeckt wird, vom Backup zur eigenen Show, der Absturz eines Dreamgirls, der Wechsel der Leadfigur, Drogen- und Identitätsprobleme. Immer wieder die kleinen und großen Tragödien des Showbusiness, Eifersucht und Rivalitäten, Solidarität und Verrat, Kompromisse und beschädigte Charaktere. Am Ende die glamouröse Selbstfeier des Genres bei der Renaissance der Dreamgirls...

Der Film ist ein opulenter Augen- und Ohrenschmaus und auch eine höchst intelligente Adaption klassischer Musicalstrukturen. Der Mythos des Showgeschäftes in vielen Facetten.

Besonders bemerkenswert die knappe, aber dabei sehr präzise Beschwörung des historischen Backgrounds, nie didaktisch, aber in seinen Assoziationen gelungen: die Rassenunruhen jener Jahre, der Vietnamkrieg, der Traum des Dr. Martin Luther King, der latente und offene Rassismus auch im Musikbusiness.

Der Film baut in seiner Erzählweise immer nuancierter die Synthese zwischen Musicalzitaten und den narrativen Elementen aus, macht vor allem in seiner zweiten Hälfte die Handlung mit ihren Kontroversen und Obsessionen auch selbst zum Element der Musicalstruktur.

Schöne Entdeckungen bietet der Film auch bei den Gesangsprotagonisten von „Dreamgirls“ – von Eddie Murphy, Beyoncé bis Jennifer Hudson.

„Dreamgirls“ gehört auch in seiner Filmversion zu den Edelsteinen des Genres.