Die Zeit dazwischen

Filmplakat: Die Zeit dazwischen

FBW-Pressetext

Dem Kurzfilm DIE ZEIT DAZWISCHEN gelingt es, dem emotionalen Thema über Sterben und Tod fast sachlich zu begegnen. Dabei liegt der Fokus der Erzählung nicht auf dem Leiden, sondern er bietet dem Zuschauer einen Ausweg in die tröstende Vorstellung von einem Leben nach dem Tod und einem Wiedersehen mit den geliebten Menschen. Die 9jährige Helene Schönebaum spielt ihre Rolle sehr ausdruckstark und authentisch. Hier wird ein äußerst schwieriges Thema eindrucksvoll verpackt.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Kurzfilm
Regie:Susanne Kellermann
Darsteller:Antje Hagen; Helene Schönebaum; Josephine Ehlert
Drehbuch:Josephine Ehlert
Kamera:Susanne Kellermann
Schnitt:Thomas Göbl
Länge:10 Minuten
Produktion: Schlafende Hunde Filmproduktion Wolfgang Cerny

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Die FBW-Jury hat dem Film das Prädikat besonders wertvoll erteilt.


Der Blick auf Rollstühle, vorbeieilende Schritte in einer Totale aus der Perspektive eines Kindes. Eingestimmt auf ein besinnliches Thema durch Weichzeichner und getragene Musik, folgt der Zuschauer einem Mädchen, etwa neun Jahre alt, begleitet von seiner Großmutter. Das Mädchen, bewusst gekleidet und frisiert, sitzt mit seiner Oma auf einer Bank im Garten und spricht mit ihr über seine Gedanken, die ums Altwerden kreisen.
Die Erwachsene wirkt sehr nachdenklich, denn die Worte des kleinen Mädchens klingen tiefgründig und philosophisch. Die Kamera erfasst das Gesicht des Mädchens, das sehr klar und heiter wirkt. Der Dialog der beiden lässt voerst nicht erkennen, dass es hier um Leben und Sterben des Mädchens geht. Der Inszenierung gelingt ein langsames Heranführen des Zuschauers an dieses Thema, mit einem Dialog zwischen Großmutter und Enkelin, der zu keinem Zeitpunkt bedrückend oder traurig wirkt.
Schließlich wird das Mädchen von einer Krankenschwester ins Haus geholt und damit ist endgültig klar, wer hier Patient und dem Tode nahe ist.
In klaren, ausgewogenen Kameraeinstellungen, mit wenigen Schnitten wird eine Geschichte erzählt, die den Zuschauer durch ihre Wendung überrascht und gleichermaßen betroffen macht. Die Darstellerinnen der beiden Charaktere sind vorzüglich gewählt. Die stilisierte Ästhetik des Films schafft Distanz durch Perfektion. Eine gut gewählte Entscheidung der Regie, die das Thema in seiner Schwere einerseits zutiefst menschlich darstellt, zugleich aber auch abstrahiert und damit beim Zuschauer Akzeptanz schafft.