Die Verurteilten

Filmplakat: Die Verurteilten

Kurzbeschreibung

Als vermeindlicher Doppelmörder verbringt ein unauffälliger Bankmanager zwanzig Jahre im Zuchthaus (1946-66), ehe er seine raffiniert eingefädelte Selbstbefreiung inszenieren kann.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Drama; Thriller
Regie:Frank Darabont
Darsteller:Tim Robbins; Morgan Freeman; Clancy Brown; Bob Gunton; William Sadler
Drehbuch:Frank Darabont
Buchvorlage:Steven King
Kamera:Roger Deakins
Schnitt:Richard Francis-Bruce
Musik:Thomas Newman
Länge:142 Minuten
Verleih:CI VertriebsgemeinschaftFilmverleih
Produktion: Castle Rock Entertainment, Castle Rock Entertainment, Los Angeles, Calif.
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Aus einer Erzählung von Stephen King entstand dieser Film über eine Männerfreundschaft unter Lebenslänglichen. Der verurteilte ehemaliger Banker war von Anfang an bei den Mitgefangenen aufgefallen, weil er trotz seiner Introvertiertheit Hoffnung spüren ließ. Die dramatischen Wendungen sind immer Krisen des Hoffens. Man weiß, der Held tut nichts ohne zielgerichtete Planung, nur über das Ziel selbst (der Ausbruch und die finanzielle Absicherung in Freiheit) bleibt der Zuschauer dank der raffiierten Dramaturgie lange Zeit im Unklaren. So enstand spannendes Erzähl-Kino, mit prägnanten Szenen, starken Dialogen und einer Kamera, die in der von Mauern begrenzten Welt immerfort neue Sichten bietet. Aber auch die Details sind beeindruckend, wenn etwa die aus dem Fluchttunnel gegrabenen Steine beim Spaziergang auf dem Hof "verlorengehen", oder der Steinhammer sinnfällig in das Buch "Exodus", der Bibel, eingeschnitten versteckt ist. Alle darstellerischen Leistungen sind gut. Besonders hervorgehoben werden müssen aber Tim Robbins und Morgan Freeman. Die Häftlinge der Gruppe sind in ihren Charakteren nicht unsympathisch. Alle haben deutlich ausgeprägte individuelle Züge. Erschütternd das Schicksal des 70 jährigen Brooks. Das Drehbuch ist ausgezeichnet und reißt mit. Am Anfang lässt es die Zuschauer unsicher sein über den wahren Mörder - denn der betrogene Ehemann hätte es sein können. Mit dem Umschwung der Handlung lässt es sich bis weit über Dreiviertel des Ablaufs Zeit - und dies ohne jeweils nur ein Quent an Spannung zu verlieren. Die Verwandlung der Gefängnis Bibliothek in ein Bildungszentrum, in dem Bücher und Musik, die die Seelen ansprechen, eine wichtige Rolle spielen, ist ermutigend. Die Musik ist zurückhaltend, in ihrer Mischung treffend und führt durch den Film. Der Schnitt ist zu loben. Das Vergehen von Zeit an diesem Ort für die Lebenslänglichen wird auf eine beinahe selbstverständliche Weise vermittelt.