Die unendliche Geschichte

1984
Filmplakat: Die unendliche Geschichte

Kurzbeschreibung

Beim Lesen eines Buches erlebt ein Junge die geheimnisvolle Geschichte des gleichaltrigen Atreyu, der ein Märchenland und seine phantastischen Fabelwesen vor dem drohenden Untergang zu retten versucht.
Prädikat besonders wertvoll

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Der Bewertungsausschuss hat einstimmig das höchste Prädikat erteilt. Der Film — in der Realisation und Psychologie seiner Trickgestalten und Trickereignisse auch amerikanischen Vorbildern oft überlegen — hat jene Märchenhaftigkeit, die (unabhängig von der literarischen Vorlage und ihrer Bekanntheit) auf allgemeines Verständnis stößt, weil sie neben den faszinierenden Gestalten und Geschehnissen eine Lebensphilosophie zum Ausdruck bringt, die erzählerische wie psychische Schlüssigkeit hat: Die menschliche Phantasie hat eine Welt der (Wunsch- wie Angst-)Träume immer wieder zu erschaffen, da sich anderenfalls diese Welt ins Nichts auflöst. Dass in der ereignisreichen, aber märchenhaft immer überschaubaren Handlungsentwicklung entwicklungspsychologische Momente (der Freundschaft und des Verlustes, der Hilfe und des Unerklärbaren, der Selbstüberwindung und der Selbsterkenntnis) genauso wie rezeptionspsychologische Mechanismen berücksichtigt sind (wie die Hauptgestalt wird auch der Betrachter immer stärker durch Kamera, Montage und Dialog in das Geschehen einbezogen), intensiviert die Bedeutung und Wirkung dieses Films. Seine Trickgestalten und trickreich realisierten Ereignisse werden nicht selbstzweckhaft präsentiert, sondern der Film verwirklicht in Ausstattung, Besetzung, Schauspielerführung, Drehbuch, Tongestaltung, Kamera, Montage zielgerecht seine Intention der unterhaltsamen Bedeutsamkeit, wenn auch nicht immer in gleicher Intensität, so insgesamt doch durchgehend.