Die Nacht der Indios
Kurzbeschreibung
Dokumentarischer Bericht über den beschwerlichen und entbehrungsreichen Alltag einer Bergbaukooperative (Wolfram / Zinn) in Bolivien, die in fast 4000 m Höhe um ihr wirtschafliches Überleben kämpft.Filminfos
Kategorie: | Dokumentarfilm |
---|---|
Gattung: | Dokumentarfilm |
Regie: | Ray Müller |
Drehbuch: | Ray Müller |
Kamera: | Jürgen Vignati |
Schnitt: | Sigi Menzel |
Länge: | 61 Minuten |
Produktion: | Mobra Films, Utopia Film ; BR, München |
Jury-Begründung
Der Film bietet ein Sozioporträt aus einem eng begrenzten Lebensraum der größten Zinn- und Wolfram-Kooperative in den bolivianischen Anden in 4000 m Höhe. Es gelingt ihm dabei, die aus der geographischen und wirtschaftlichen Lage resultierenden hoffnungslosen Existenzbedingungen der Menschen in ihrer Abhängigkeit vom Weltmarkt in packenden Bildern zu dokumentieren. Das geschieht mit einer außerordentlichen Genauigkeit der Beobachtungen bis ins Detail. Auch in der formalen Gliederung überzeugt der film durch die klare Konzentration auf das Wesentliche. Bei aller Eintönigkeit des Tagesablaufes der Arbeiter und ihrer Familie bleibt die Darstellung doch stets voller Spannung.Der informative Text verlässt sich allerdings nicht immer auf die Aussagekraft der Bilder und ist auch in der dialogischen Auflösung nicht immer geglückt bzw. überzeugend.
Als Vorzug wurde der Verzicht auf Musik und das Einfügen von folkloristischen Elementen gewertet. Die Leistung der Kamera ist unter den außerordentlich schwierigen Aufnahmebedingungen besonders hervorzuheben.
Im ganzen zwingt der Film durch seine kritische Haltung und seine Parteinahme für das Los dieser Indios zum Nachdenken über die Existenzbedingungen der Menschen in Bolivien.