Die Klasse von '99 - Schule war gestern - Leben ist jetzt!

Kinostart: 30.10.03
2003
Filmplakat: Die Klasse von '99 - Schule war gestern - Leben ist jetzt!

FBW-Pressetext

Das Thema Freundschaft dominiert eine weder geschönte noch spekulative Momentaufnahme einer Gruppe von Jugendlichen, ihrem Alltag und ihren Beziehungen. Dies wirkt authentisch und ehrlich und überzeugend bis in Detail.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama
Regie:Marco Petry
Darsteller:Tim Sander; Matthias Schweighöfer; Anna Bertheau
Drehbuch:Marco Petry
Weblinks:; 99.html;
Länge:94 Minuten
Kinostart:30.10.2003
Verleih:Constantin Film Verleih GmbH
Produktion: Constantin Film Produktion, Bavaria Film; Modesto Film;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Die beiden Protagonisten der Erzählung, Sören und Felix, könnten unterschiedlicher nicht sein. Der eine, Sören, ist Drogenkurier geworden, der andere, Felix, steckt in der Ausbildung zum Polizisten, ist aber unsicher darüber, ob dieser Weg der richtige für ihn ist. Das Festhalten an dieser Freundschaft durch dick und dünn schält sich immer mehr als das eigentliche Thema des Films heraus, auch wenn man sich um dasselbe Mädchen bemüht, auch wenn Recht und Unrecht irgendwann heftig an dieser Freundschaft rütteln (müssen), auch wenn ein Verkehrsunfall einen anderen Freund aus der Mitte jenes Quintetts reißt, das im Brennpunkt des Geschehens steht. So erklärt der Film seinen Haupttitel zu Makulatur: Es geht nicht um Nostalgie nach der Schule, nicht um das Wir-haben’s-den-Lehrern-gezeigt, sondern um die schwierige Entscheidung zweier junger Männer, was nach dem Abitur passieren soll.

Damit greift der Film ein ernstes und zeitgemäßes Thema auf. Wie er dies tut, ob ihm dies überzeugend gelingt, darüber gingen die Meinungen im Bewertungssausschuß auseinander. Der Film wurde teilweise als trist, teils als langatmig empfunden; auch fehle ihm teilweise die dramaturgische Dichte, die ein derart schweres Thema wohl benötigt. In Zweifel wurde schließlich gezogen, ob eine so introvertierte Figur wie Felix einen solchen Film tragen könne. Ob seiner wichtigsten Figur Raum für eine Entwicklung gegeben werden muß oder nicht, ob die minimale Veränderung, die Felix erfährt, dem einzelnen Zuschauer auch wirklich plausibel wird, scheint ein wichtiges Kriterium für die Wirkung des Films auf die Zuschauer zu sein. In seiner Machart ist der Film im übrigen solide und überzeugend.

Am Ende entscheidet sich Felix gegen den Beruf des Polizisten, er geht alleine weg aus der überschaubaren Provinz. Wohin, bleibt offen. Offen und kontrovers blieben auch die Meinungen im Bewertungssauschuß. Nach eingehender Diskussion entschied er sich mit knapper Mehrheit für die Erteilung eines Prädikats.