Die Kinder von Himmlerstadt

1984

Kurzbeschreibung

Dokumentation über das Schicksal von polnischen Kindern, die vor 40 Jahren von einer Nazi-Sonderaktion betroffen waren, mit der Himmlerstadt (Zamosc) und seine Umgebung "germanisiert" werden sollte.
Prädikat besonders wertvoll

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Der Bewertungsausschuss hat dem Film nach einer eingehenden Diskussion das Prädikat "besonders wertvoll" erteilt. Die Entscheidung fiel mit 3:1 Stimmen.
Einige Einwände gegen die Machart des Films wurden mehr oder weniger geteitl. Dazu gehört die Frage, ob hier nicht durch zusätzliche Aufnahmen ein gewissermaßen ästhetisch-filmisches Element in die Geschichte gebracht wurde, was unter Umständen ihre Wirklichkeit und Wirkung beeinträchtigte; oder etwa die Aufnahmen in der Schulklasse, bei denn man nicht ganz den Eindruck der Wiedergabe von Eingelerntem loswerden kann.
Um gleich etwas zu der letzten Überlegung zu sagen; an den historischen Fakten, die dem FIlm zugrunde ligen, kann kein Zweifel bestehen. In diesem Zusammenhang aber ist es auch von Bedeutung, dass und wie Fakten dieser Art an die nächste Generation übermittelt werden. Für die Vergabe des Prädikates "besonders wertvoll" sprechen nach der überwiegenden Meinung des Bewertungsausschusses Gründe von sehr viel größerem Gewicht. Einige dieser Argumente werden im Film selbst gesagt: ob man schon vergessen soll, woran man sich noch nicht einmal erinnert? Dann ist der Hinweis auf das Vertreibungs- und Verpflanzungsmodell von Himmlerstadt wohl für die meisten Zuschauer etwas, wovon man noch nicht gehört hat und insofern bringt der Film eine wichtige Ergänzuung zu dem, was man über diese Zeit in Polen weiß. Schließlich möchte der Bewertungsausschuss insgesamt mit dem höchsten Prädikat honorieren, dass ein Thema dieser Art überhaupt wieder aufgegriffen wird.
Von da aus gesehen, erscheinen die in dem Film angewandten Mittel insgesamt als angemessen und schmälern seinen Wert als historisches Zeugnis nicht.