Die Jury

Kinostart: 07.11.96
1996
Filmplakat: Die Jury

Kurzbeschreibung

Hoffnungslos erscheinende Bemühungen eines jungen Anwalts, einen bereits vorverurteilten Farbigen, der den Vergewaltiger seiner Tochter umgebracht hat, vor Gericht zu verteidigen.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Thriller
Regie:Joel Schumacher
Darsteller:Kevin Spacey; Sandra Bullock; Samuel L. Jackson; Oliver Platt; Charles S. Dutton
Drehbuch:Akiva Goldsman
Buchvorlage:John Grisham
Kamera:Peter Menzies
Schnitt:William Steinkamp
Musik:Elliot Goldenthal
Länge:149 Minuten
Kinostart:07.11.1996
Verleih:Warner
Produktion: Warner Bros. International, Warner Bros. International; Regency Enterprises;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Die Story des Films ist altbekannt und oft erzählt: In einer scheinbar aussichtslosen Sache kämpft ein Anwalt um die Gerechtigkeit. Nach der Romanvorlage des Bestseller-Autors John Grisham verbindet der Regisseur Joel Schumacher diese Story mit den Rassengegensätzen im Süden der Vereinigten Staaten. Diese Geschichte ist präzise konstruiert und wirkungsvoll inszeniert. Die Figuren des Dramas sind treffend besetzt: der engagierte junge Anwalt, seine ebenso intelligente wie attraktive Assistentin, der versoffene Ex-Anwalt als genialer Helfer und der ehrgeizig-intrigante Staatsanwalt als gefährlicher Gegenspieler. Und schließlich der wegen - berechtigter? - Selbstjustiz angeklagte Schwarze. Diese Figuren, die eigentlich sämtlich bekannte Filmklischees sind, werden neu gemischt und mit einer spannenden und ergreifenden Filmhandlung verbunden.

Der Regisseur spielt gleichsam auf einer vertrauten Partitur, aber auf seine eigene Art. Die Story hält die feine Balance zwischen Justizduell, Rassenkrawallen und angedeuteter Liebesgeschichte. Sie bezieht ihre Spannung aus den immanenten Gegensätzen und der verbalen Auseinandersetzung, weniger aus den - auch vorhandenen - Action-Szenen. Die zentralen Vergewaltigungs-Taten werden erst im Schlußplädoyer des Anwalts in allen ihren brutalen Details erzählt und ereignen sich damit nur im Kopf des Zuschauers, der aufgefordert wird, bei dieser Schilderung - wie die Jury im Film - die Augen zu schließen.

Der Film will Emotionen ansprechen und erreicht dies gerade durch seine Zurückhaltung in den Action-Szenen und in der Verwendung der Musik. Bemerkenswert ist auch, daß die Hauptrolle des Verteidigers einem ganz unbekannten Darsteller (Matthew McConaughey) anvertraut wurde, der mit seinem jugendlichen, unverbrauchten Gesicht das bis ins letzte gehende Engagement des Anwalts darzustellen versteht.