Die Hausaufgabe

Kinostart: 28.11.91
1990
Filmplakat: Die Hausaufgabe

Kurzbeschreibung

Um ihre Hausaufgabe, einen aus einer einzelnen Einstellung bestehenden Film zu absolvieren, lädt eine Studentin ihren ehemaligen Freund ein, um sich verführen zu lassen.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Komödie; Spielfilm; Erotik
Regie:Jaime Humberto Hermosillo
Darsteller:José Alonso; Maria Rojo
Drehbuch:Jaime Humberto Hermosillo
Kamera:Toni Kuhn
Schnitt:Jose A. Carmona
Musik:Luis Arcaraz
Länge:85 Minuten
Kinostart:28.11.1991
Verleih:Filmverlag der Autoren
Produktion: Clasa Films Mundiales
FSK:16

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Der Ausschuss zeichnet mit dem höchsten Prädikat einen Film aus, der ein witziges, intelligentes Spiel mit Versatzstücken von Film und Erotik ist. Wir erleben ein Paar, das ganz offensichtlich - zumindest glaubt man dies als Zuschauer - ein erotisches Spiel betreibt, um der Frau damit bei der Lösung einer von der Filmhochschule gestellten Hausaufgabe zu helfen. Doch nichts in diesem Film ist so wie es scheint. Am Schluss stellt sich heraus, dass das Paar in Wahrheit verheiratet ist und dass, wie es so hübsch im Untertitel heißt, mit diesem Film zum einen die Langeweile des Ehelebens vertrieben werden sollte, zum anderen durch Entstehen des "pornografischen Films" die Haushaltskasse der Familie aufgebessert werden soll. Doch ehe diese Lösung präsentiert wird, wird der Zuschauer immer wieder an der Nase herumgeführt und dann am Ende durch die Pointe überrascht.

Das Besondere an diesem Film ist, dass hier die Darstellerbewegungen die Kameratechnik ersetzen müssen, dass alles aus einem Blickwinkel der unter einem Tisch montierten Videokamera gesehen wird. Dieses ist mit Sinn für Ästhetik unterhaltsam in Szene gesetzt und gleitet an keiner Stelle in Klamauk ab (so z. B. findet das Haupt-Liebesspiel in einer Hängematte statt, die aber nicht für alberne Slapstick-Elemente missbraucht wird).

Auch vermeidet es der Film, ins Pornografische abzurutschen, da er jederzeit seine Erotik mit Witz und Sinn für Ästhetik vermittelt. Man kann sogar sagen, dass hier eine bestimmte Moral vertreten wird, da in den Gesprächen zwischen den Darstellern es auch um eheliche Treue und die Gefahren in der heutigen Zeit bei allzu freimütigem Sex geht. In erster Linie aber soll dies ein humorvoller und leicht satirischer Kommentar über gewisse gesellschaftspolitische Rollenspiele sein, und das ist dem Film vollauf gelungen.