Jury-Begründung
Prädikat wertvoll
Westernparodien hat es schon häufig gegeben, aber wohl noch keine Karl-May-Filmkomödie. Der Versuch, dieses Genre zu persiflieren, erschien der Mehrheit des Ausschusses als gelungen. Das Drehbuch zeichnet sich durch großen Ideenreichtum aus. Die guten Einfälle werden nicht zu dick aufgetragen, werden kaum überzogen und wiederholen sich auch nicht. Immer wieder überrascht das Drehbuch durch witzige Dialoge und Anspielungen, die der Zuschauer manchmal erst im nachhinein entschlüsseln kann. Nicht nur bildlich werden Western, Karl-May-Filme und sogar Indiana Jones zitiert, auch die Musik lehnt sich an Vorbilder an und nutzt deren interpretatorischen Absichten. Es erscheint zwar gewagt, in diese Komödie Homosexualität einzubauen. Damit aber wird eigentlich nur konsequent zu Ende gedacht, was in der romantisch verklärten Männergesellschaft des Westerns latent verborgen ist.