Der Polarexpress

Kinostart: 25.11.04
2004
Filmplakat: Der Polarexpress

FBW-Pressetext

Dieser nach dem Buch von Van Allsburg entstandene Weihnachtsfilm ist tricktechnisch eine Sensation, die der Fantasie- und Erlebniswelt der Zuschauer ganz neue Dimensionen erschließt. Er ist perfekt und rasant gemacht, schön wie eine Traumreise und versehen mit einer moralischen Botschaft, die ankommt. Altersempfehlung: ab 6 Jahren.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Animationsfilm; Kinderfilm
Regie:Robert Zemeckis
Drehbuch:William Broyles; Robert Zemeckis; jr. (n.d. Buch v. Chris Van Allsburg)
Weblinks:;
Länge:100 Minuten
Kinostart:25.11.2004
Verleih:Warner
Produktion: Castle Rock Entertainment, Shangri-La Entertainment; Playtone; Imagemovers; Golden Mean-Production;
FSK:6

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Technisch und handwerklich eine Spitzenleistung, überzeugt an dem Film auch der tiefe Humanismus. Bei all der hochmodernen Animationstechnik, mit der hier die Bewegungen und Gesichtszüge von Darstellern (performance) auf digitale Figuren übertragen wurden, ist dies der Film eines Menschenregisseurs, der Menschengeschichten erzählt. „Der Polarexpress“ ist keine Retortenkost, die Technik bleibt der Geschichte zugeordnet, sie verselbständigt sich nicht.
Die Großproduktion, jede Minute kostete etwa eine Million Dollar, ist die Bildwerdung eines amerikanischen Kinderbuchklassikers und steht in der Tradition der Bemühungen, den Weihnachts-Zweiflern der Welt wieder ein Stück Glauben zu schenken und die Weihnachts-Glaubenden einfach einmal wieder gehörig zu verzaubern. Regisseur Robert Zemeckis tut das mit einem Weihnachtsmärchen, wie es buchstäblich im Buche steht. Es ist sozusagen ein Weihnachts-Monumentalfilm.
Der große Zug, der Polarexpress, ist nicht nur etwas für das Herz aller Eisenbahnfreunde. Der „Zauberzug zum Nordpol“ taugt als Metapher und als Handlungsstrang, um eine Gruppe von Kindern (und dabei eben auch einen Weihnachts-Zweifler) mit auf die Reise zum Geist der Weihnacht zu nehmen. Die Kinder treffen dabei auf eine Schar wunderbarer Figuren. Da sind der scheinbar strenge Schaffner, der rätselhafte Tramp und der gewichtige Lokomotivführer und sein seltsamer Heizer und jede Menge Wichtel, nicht zu vergessen der Weihnachtsmann selbst.

Abenteuer gibt es zuhauf. Furios ist der „Flug“ des verlorenen Fahrscheins via Wolfsherde und Adlerkrallen oder das Frühstück der steppenden Kellner oder die Schußfahrt per Ski auf dem Zugdach oder die schlitternde Fahrt über den zugefrorenen See. Wunderschön anzusehen ist die riesige Karibu-Herde auf den Gleisen, nichts verraten wird hier von der Stadt am Nordpol, von ihren Bewohnern oder von all der Logistik, die hinter so einem Weihnachtspaket steckt.
Der Film überrascht beständig mit immer neuen liebevollen Details, etwa das Anschirren der Rentiere an den großen Weihnachtsschlitten, aber er läßt auch Zeit, all seine Schönheiten zu betrachten. Das Tempo stimmt. Und auch sonst alles. So ergab sich das höchste Prädikat einstimmig, Weihnachts-Zweifler inbegriffen.