Filmplakat: Der Medicus

FBW-Pressetext

England im 11. Jahrhundert: Der Junge Rob Cole wird zum Waisen, nachdem seine Mutter an einer rätselhaften Krankheit verstorben ist. Verzweifelt, weil er ihr nicht helfen konnte, beschließt er, sich einem Wanderheiler anzuschließen und von ihm alles zu lernen. Doch dann hört er von den Heilkünsten des berühmten Ibn Sina und reist ins ferne Persien, um sein Schüler zu werden. Und während die Stadt von einem Ausbruch der Pest bedroht wird, entdeckt der alte und weise Meister Robs Gabe im Umgang mit kranken Menschen. Eine Gabe, die Rob oftmals als Fluch empfindet und ihn vor besondere Prüfungen und Schwierigkeiten stellt. Regisseur Philipp Stölzl hat sich der großen Herausforderung einer würdigen filmischen Umsetzung des Weltbestsellers von Noah Gordon gestellt und die Aufgabe mit Bravour gemeistert. Große Emotionen, begeisternde Landschaftspanoramen, eine prächtige Ausstattung und ein mitreißender Score sorgen für eine sinnliche und epische Stimmung, die zusätzlich von den Leistungen der großartigen Darsteller eingelöst wird. Deutsche und internationale Stars, wie Fahri Yardim, Elyas M’Barek, Ben Kingsley und Stellan Skaarsgaard, verkörpern ihre Rollen glaubhaft und stimmig. In der Hauptrolle ist Tom Payne die Idealbesetzung des Titelhelden, dem der Zuschauer in eine fremde faszinierende Welt folgt. Philipp Stölzl ist mit DER MEDICUS eine gewaltige epische Literaturverfilmung gelungen, die sich mit internationalen Produktionen messen kann. Ein opulentes Leinwanderlebnis.

Filminfos

Gattung:Drama; Spielfilm; Literaturverfilmung; Historischer Film
Regie:Philipp Stölzl
Darsteller:Tom Payne; Emma Rigby; Stellan Skarsgard; Sir Ben Kingsley; Olivier Martinez; Michael Marcus; Elyas M'Barek; Fahri Yardim; Dominique Moore; Stanley Townsend; Michael Jibson; Mourad Zaoui
Drehbuch:Jan Berger
Buchvorlage:Noah Gordon
Kamera:Hagen Bogdanski
Schnitt:Sven Budelmann
Musik:Ingo Frenzel
Webseite:facebook.com;
Weblinks:; ; filmsortiment.de;
Länge:155 Minuten
Kinostart:25.12.2013
Verleih:Universal
Produktion: UFA Cinema GmbH, ARD Degeto Film;
FSK:12
Förderer:FFA; MBB; DFFF; MDM; Film- und Medienstiftung NRW

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Die Welt im frühen Mittelalter war eine düstere, von wenig Wissen erhellte Welt. Doch auch damals lebten außergewöhnliche, wissbegierige Menschen, die sich mit dem, was sich ihren Augen bot, nicht zufrieden geben wollten. Der junge Rob Cole erlebt schmerzhaft, wie seine Mutter stirbt, keiner kann ihr helfen. Im England des 11. Jahrhunderts gab es keine Ärzte, nur Bader, die mit groben Werkzeugen grobe Hilfe leisteten. Robs größter Wunsch ist es von nun an, Heiler zu werden. Weil er eine Ausbildung in England nicht erhalten kann, macht er sich auf den Weg in den Orient. Er ist monatelang unterwegs, erreicht unter großen Schwierigkeiten sein Ziel.

Bereits die Etablierung des Hauptdarstellers wird genregerecht und aufwändig in Szene gesetzt. Es folgen großartige Landschaftsprospekte, die überwältigende Wirkung zeigen. Ein Wüstensturm, der Rob nur knapp überleben lässt und zahlreiche Opfer fordert, ist überwältigend dargestellt. Die Naturgewalt macht bewusst, welchen Gefahren und Hindernissen sich Reisende in dieser Zeit aussetzten. Die epische Erzählweise lässt dem Zuschauer Zeit, fremde Welten zu betreten und zu bestaunen.
Mit ebenso malerischen wie magischen Bildern von Landschaft und Natur wird deutlich, welche Weiten zu durchmessen waren zu Fuß, auf Pferden oder in Kutschen. Eine Liebesgeschichte, die Rob nicht ausleben darf, erscheint schicksalhaft, wird aber nie zum Hauptereignis seines Lebens. Die überzeugende Darstellung seiner Suche als Heiler und Forscher verleiht dem Film eine große Ernsthaftigkeit, die gleichzeitig den Spannungsbogen inhaltlich unterstützt. Auch gesellschaftliche Gegebenheiten wie die religiösen Auseinandersetzungen zwischen Juden und Muslimen in Isfahan werden berücksichtigt und gewürdigt. Dass Rob diese Auseinandersetzungen fast mit dem Leben bezahlt, erhöht noch die Spannung. Kein Bild erscheint überflüssig, keine Wendung unglaubwürdig. Die perfekte Ausstattung zeigt große Ästhetik und Opulenz, ohne künstlich zu wirken.

Tom Payne als Rob Cole und Ben Kingsley als Ibn Sina, der Meister und Lehrer der Medizin, überzeugen ebenso wie die zahlreichen Nebendarsteller, die ausnahmslos stimmig besetzt sind.

Eine bis in alle Details gelungene Literaturverfilmung, die durch Eigenständigkeit überzeugt.